Hamburg (dpa/lno). Die sechs Hamburger Frauenhäuser sind seit Jahren ausgelastet. Auch 2023 waren die 244 Schutzplätze für Frauen und Kinder fast immer belegt. Die CDU sieht das System „an der Belastungsgrenze“.
Knapp 900 von Gewalt betroffene Frauen und Kinder haben im vergangenen Jahr Schutz in einem der Hamburger Frauenhäuser gesucht. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage der CDU hervor. Das sind rund 30 Frauen und Kinder weniger als 2022. Trotzdem liege die Auslastung in einigen Häusern in einigen Monaten auch mal über 100 Prozent, einige Häuser liegen im Durchschnitt bei 98 oder 99 Prozent, teilte die CDU am Montag mit. Im Schnitt blieben die Betroffenen 228 Tage dort, ehe sie eine eigene Wohnung fanden oder zurück in ihre alte Wohnung zogen.
„Das System ist seit Jahren an der Belastungsgrenze“, sagte der CDU-Politiker Andreas Grutzeck. Im Grunde seien die geplanten elf zusätzlichen Plätze in dem von der Bürgerschaft beschlossenen Frauenhaus immer noch zu wenig. „Doch obwohl hier bereits vor Monaten ein Gebäude gefunden wurde, sind die Planungen noch nicht abgeschlossen, ohne dass der Senat näher auf die Gründe eingeht. Auch bezüglich des für Sommer 2024 geplanten Umzugs von 24/7, der eigentlich schon im September 2021 hätte erfolgen sollen, hält sich der Senat bedeckt“, meinte Grutzeck. Die 24/7 ist die zentrale Notaufnahmestelle der Hamburger Frauenhäuser.