Hamburg/Göttingen. Mit einem Preisgeld von 50.000 Euro ist der Siegfried Lenz Preis eine der höchstdotierten Literaturauszeichnungen in Deutschland. Jetzt wird die irische Schriftstellerin Claire Keegan ausgezeichnet.
Die irische Schriftstellerin Claire Keegan (56) erhält den mit 50.000 Euro dotierten Siegfried Lenz Preis 2024. Die Jury zeichne mit Keegan „eine der großen europäischen Erzählerinnen aus“, teilte die Siegfried Lenz Stiftung am Montag in Hamburg mit.
Keegans Werk, das 1999 mit der Kurzgeschichtensammlung „Wo das Wasser am tiefsten ist“ einsetzte, zeichne sich „durch eine meisterhafte sprachliche Verknappung aus“. Keegans Figuren litten unter Verlusten, unter einer Einsamkeit, aus der es keinen Ausweg zu geben scheine - und dennoch strahlten ihre Erzählungen und Romane keine Hoffnungslosigkeit aus, hieß es.
Mit dem Siegfried Lenz Preis werden alle zwei Jahre internationale Schriftstellerinnen und Schriftsteller ausgezeichnet, „deren schöpferisches Wirken dem Geist von Siegfried Lenz (1926-2014) nah ist“.
Bisherige Preisträger waren unter anderem der Israeli Amos Oz, der Engländer Julian Barnes, der Amerikaner Richard Ford sowie die amerikanische Schriftstellerin Elizabeth Strout. Der Preis wird am 4. Oktober im Hamburger Rathaus verliehen. Claire Keegans Bücher erscheinen in der Übersetzung von Inge Leipold und Hans-Christian Oeser im Göttinger Steidl Verlag.