Hamburg (dpa/lno). Eigentlich sollten die 2021 begonnen Sanierungsarbeiten an der südlichen Deichtorhalle nach drei Jahren fertig sein. Wegen der vielen Schäden ist nun 2027 im Gespräch.
Die Sanierung der südlichen Deichtorhalle in Hamburg dauert deutlich länger als geplant. An dem mehr als 100 Jahre alten Baudenkmal unweit des Hauptbahnhofs werde seit 2021 gearbeitet, teilte das Museum am Donnerstag mit. Statt wie geplant nach drei Jahren fertig zu sein werde nun der Sommer 2027 als Fertigstellungstermin angepeilt. Grund sei, dass die Schäden erheblich größer seien als angenommen. Außerdem sei ein Planer insolvent gegangen, was eine Neuausschreibung der Planung zur Folge gehabt habe.
„Bis die südliche Deichtorhalle wieder für Besucherinnen und Besucher zugänglich ist und mit vielen Neuheiten begeistern kann, wird es leider noch etwas dauern“, sagte Finanzsenator Andreas Dressel anlässlich einer Baustellenbegehung. Im Zuge der Bauarbeiten seien immer mehr Herausforderungen zutage gefördert worden, die im Voraus trotz sorgfältigster Planung nicht abzusehen gewesen seien.
„Wie wir mit damit verbundenen Kostensteigerungen umgehen, wird der Senat im Zuge der Haushaltsberatungen zeitnah entscheiden“, kündigte der SPD-Politiker an. Bislang hat die städtische Realisierungsgesellschaft Sprinkenhof - sie realisiert und finanziert das Projekt im Rahmen des sogenannten Mieter-Vermieter-Modells - die Sanierungsarbeiten nach Angaben der Finanzbehörde mit rund 66,5 Millionen Euro veranschlagt.
Kultursenator Carsten Brosda (SPD) betonte: „Die denkmalgeschützten Deichtorhallen sind vor über hundert Jahren als Markthallen errichtet worden und prägen bis heute das Bild der Stadt. Nach der erfolgreichen Sanierung der Nordhalle machen wir jetzt auch die südliche Deichtorhalle fit für den internationalen Ausstellungsbetrieb als „Haus der Photographie“.
Bei der Sanierung sollen unter anderem Schäden an der Tragwerkskonstruktion behoben und die Fassaden erneuert werden. Gleichzeitig werde das Haus zu allen Seiten geöffnet und so die Innenstadt mit der Hafencity und dem Kreativquartier Oberhafen verbunden. Die zentrale Ausstellungshalle mit 1000 Quadratmetern flexibel nutzbarer Fläche bleibe erhalten, werde aber technisch vollständig modernisiert.
Im Zuge der Sanierung entstehen den Angaben zufolge zudem unter anderem neue zusätzliche Flächen für die Sammlung F. C. Gundlach und Räume für die kulturelle Bildung. „Die umfassende Sanierung des architektonischen Juwels der südlichen Deichtorhalle bestätigt und inspiriert unsere Pläne, die Deichtorhallen mit dem Haus der Photographie weiterhin als internationales Ausstellungszentrum für Fotografie zu etablieren“, sagte Deichtorhallen-Intendant Prof. Dirk Luckow.