Hamburg. Höhenretter befreiten drei Menschen aus Pannen-Achterbahn. Am Dienstag konnte der Betrieb auf dem Heiligengeistfeld wieder aufgenommen werden.

  • Zwischenfall auf Hamburger Dom: Fahrgäste bleiben in „Höllenblitz“ stecken
  • Achterbahn-Fahrgäste blieben unverletzt
  • Es ist nicht der erste Unfall bei dem Fahrgeschäft

Dramatische Rettung auf dem Hamburger Frühjahrsdom 2024: Am Montagabend waren drei Menschen in der Indoor-Achterbahn „Höllenblitz“ einige Meter über dem Boden in einer Gondel gefangen. Laut Lagedienst der Polizei handelte es sich um eine 49 Jahre alte Frau sowie um zwei Männer (41 und 43 Jahre alt).

Zunächst war man von 20 Metern Höhe und einem möglicherweise auf dem Kopf hängenden Fahrzeug ausgegangen. Am Ort des technischen Defekts sahen die Retter jedoch, dass es offenbar „nur“ sechs Meter über dem Boden waren.

Hamburger Dom: Fahrgäste in „Höllenblitz“ gefangen

Das Fahrgeschäft musste gestoppt werden, die Feuerwehr Hamburg rückte mit ihren Höhenrettern der Wache Barmbek am Heiligengeistfeld auf St. Pauli an. Kurz nach 23 Uhr waren die Spezialisten dabei, die Dom-Besucher aus ihrer misslichen Lage zu befreien und sicher auf die Erde zu bringen.

Die Feuerwehr war auf dem Hamburger Dom an der Achterbahn
Die Feuerwehr war auf dem Hamburger Dom an der Achterbahn "Höllenblitz" mit mehreren Rettungsfahrzeugen im Einsatz. © Michael Arning | Unbekannt

An einer Fahrschiene befestigten die Höhenretter mehrere Seile und legten den Fahrgästen dann sogenannte Rettungsdreiecke an. Anschließend konnten die Sicherungsbügel der Gondel gelöst und die Passagiere, welche über ein mitlaufendes Sicherungsgerät gesichert waren, eine Leiter hinabgeführt werden.

Hamburger Dom: Achterbahn-Fahrgäste unverletzt

Die Feuerwehr war um 22.14 Uhr alarmiert worden. Trotz Regenwetters und empfindlicher Kälte mussten die Achterbahn-Fahrgäste vermutlich nicht allzu stark leiden.

Drama beim Hamburger Frühjahrsdom 2024: Drei Menschen waren in der Achterbahn „Höllenblitz“ gefangen und mussten von der Feuerwehr gerettet werden.
Drama beim Hamburger Frühjahrsdom 2024: Drei Menschen waren in der Achterbahn „Höllenblitz“ gefangen und mussten von der Feuerwehr gerettet werden. © Michael Arning | Unbekannt

Ein Sprecher des Lagedienstes sagte dem Abendblatt am späten Abend, die Eingeschlossenen seien in relativ „entspannter Lage“ angetroffen worden. Alle blieben unverletzt. Dennoch wurden die Befreiten vom Rettungsdienst betreut.

Tüv muss den „Höllenblitz“ erst noch prüfen

Die Achterbahn „Höllenblitz“ am Morgen nach dem Unfall.
Die Achterbahn „Höllenblitz“ am Morgen nach dem Unfall. © Jakob Drechsler | Unbekannt

Die Ursache für das Steckenbleiben der Bahn war nach Angaben der Wirtschaftsbehörde, bei der auch die Domaufsicht angesiedelt ist, ein defekter Motor. Dieser sei noch am Dienstag durch ein neues Modell ersetzt worden, so Behördensprecher Dominic Völz zum Abendblatt.

"Der Tüv hat das Fahrgeschäft mittlerweile geprüft und wieder freigegeben", so der Sprecher weiter. Damit könne der Betrieb zum regulären Start des Doms um 15 Uhr wieder aufgenommen werden.

Hamburger Dom: Bereits der zweite Unfall im „Höllenblitz“

Brisant ist allerdings, dass es sich bei der stehengebliebenen Gondel nicht um den ersten Unfall im „Höllenblitz“ handelte: Bereits im Herbst des vergangenen Jahres war es auf dem Münchner Oktoberfest zu einer Kollision in dem Fahrgeschäft gekommen, bei dem mehrere Menschen verletzt wurden.

Am ersten Wiesntag war ein anfahrender Zug langsam zurückgerollt und mit einem stehenden Zug zusammengestoßen. Beide Züge waren mit etwa 30 Menschen besetzt. Neun Fahrgäste wurden vom Wiesn-Sanitätsdienst vor Ort untersucht, acht von ihnen wurden leicht verletzt.

Betreiber der Achterbahn will sich zu Unfall nicht äußern

Die Achterbahn stand daraufhin über mehrere Tage hinweg still, wurde nach Abschluss diverser Tüv-Prüfungen dann aber wieder in Betrieb genommen.

Der Betreiber des „Höllenblitz“, Wilhelm Ottens, erklärte damals, die Bahn sei schon 2020 so umgebaut worden, dass die höchste aktuelle DIN-Norm bei den Sicherheitsanforderungen erfüllt wurde. Dennoch sei es zu dem technischen Defekt gekommen.

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Zu dem aktuellen Unfall in Hamburg wollte sich Ottens auf Nachfrage des Abendblatts zunächst nicht äußern.