Hamburg (dpa/lno). Auf einer Party in Hamburg schluckt eine 16-Jährige zweimal Ecstasy und stirbt kurz darauf. Ein Mann, der ihr die Tabletten gab, wurde bestraft. Jetzt soll ein mutmaßlicher Dealer vor Gericht kommen.
Anderthalb Jahre nach dem Drogentod einer 16-Jährigen in Hamburg-Winterhude muss sich ein mutmaßlicher Dealer am Dienstag (10.00 Uhr) vor dem Amtsgericht Harburg verantworten. Der 22-Jährige soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft einem anderen jungen Mann drei Ecstasy-Tabletten verkauft haben, allerdings schon zwei Jahre vor dem tödlichen Zwischenfall auf einer Party in der Nacht zum 13. September 2022.
Der Käufer hatte zwei der Tabletten an die Jugendliche weitergegeben. Kurz danach war das Mädchen an einer von den Drogen ausgelösten Hyperthermie (Überwärmung) gestorben. Der junge Mann, der die Tabletten übergab, wurde vom Amtsgericht Harburg bereits im November 2022 zu einer Geldbuße wegen unerlaubter Abgabe von Betäubungsmitteln verurteilt. Die Schuld an dem tragischen Tod der Jugendlichen war damals wie in dem neuen Prozess nicht Gegenstand des Verfahrens. Es handelte sich nach Angaben des Gerichts um eine eigenverantwortliche Selbstschädigung. Die 16-Jährige habe die Tabletten aus eigenem Antrieb nehmen wollen.
Die Anklage gegen den mutmaßlichen Dealer lautet auf Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. In seiner Wohnung hatte die Polizei knapp 76 Gramm Marihuana, eine Feinwaage und Portionstütchen gefunden.