Kiel (dpa/lno). Mehr als 3500 Schülerinnen und Schüler nehmen an einer Online-Umfrage zu Europa in Schleswig-Holstein teil. Sie wünschen sich Informationen auf verschiedensten Kanälen.

Junge Menschen in Schleswig-Holstein wollen einer Studie zufolge zur Europawahl im Juni auf verschiedenen Informationskanälen angesprochen werden - und nicht ausschließlich auf Social Media. „Die von uns befragte Gruppe der Erstwählerinnen und Erstwähler erkennt die Bedeutung politischer Partizipation über Wahlen, steht der Mitgliedschaft Deutschlands in der Europäischen Union positiv gegenüber und informiert sich breit, auch über politische Themen“, sagte Studienleiter Alex da Mota Pedrosa am Donnerstag. Junge Norddeutsche wünschten sich aber mehr Informationen zur Europäischen Union und der Europawahl in von ihnen akzeptierten Formaten.

An der Online-Befragung haben nach Angaben des Europaministeriums mehr als 3500 Schülerinnen und Schülern ab der 10. Klasse der allgemein- und berufsbildenden Schulen in Schleswig-Holstein teilgenommen. Sie wurde gemeinsam vom Ministerium und der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung in Altenholz (Kreis Rendsburg-Eckernförde) gestartet. Bei der Europawahl am 9. Juni sind in Deutschland erstmals 16- und 17-Jährige stimmberechtigt.

Eine zentrale Erkenntnis ist den Angaben zufolge, dass soziale Medien wie Instagram und TikTok zwar wichtige Informationskanäle für junge Menschen sind. Junge Leute begrüßten aber auch klassische Diskussionsformate mit Europapolitikerinnen und -politikern. Videos komme eine besondere Bedeutung zu. Eine wichtige Informationsquelle sind demnach für junge Menschen auch Familie, Freunde und Schule.

Bei der Europawahl 2019 lag die Wahlbeteiligung in Schleswig-Holstein mit 59,7 Prozent unter dem bundesweiten Wert von 61,4 Prozent. „Umso mehr sollten wir alles dafür tun, dass die Wahlbeteiligung in Schleswig-Holstein nicht nur den Wert von 2019 erreicht, sondern diesen möglichst noch übersteigt“, sagte Europaminister Werner Schwarz (CDU). Die Studie liefere wichtige Erkenntnisse, wie junge Menschen besser zu erreichen seien. „Das wollen wir nutzen.“