Hamburg (dpa/lno). Nach dem Winter geht die Arbeitslosenzahl üblicherweise zurück. Auch in Hamburg hat die Frühjahrsbelebung den Arbeitsmarkt wieder erfasst. Ganz zufrieden ist die Hamburger Arbeitsagentur aber nicht.
Das Frühjahr hat auch in Hamburg zu etwas weniger Arbeitslosigkeit geführt. Die Zahl der Arbeitslosen in der Hansestadt ist im März im Vergleich zum Februar um 0,7 Prozent auf 87.356 gesunken. Die Arbeitslosenquote sei um 0,1 Punkte auf 8,0 Prozent nach unten gegangen, teilte die Hamburger Agentur für Arbeit am Donnerstag mit. Im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres stieg die Zahl der Arbeitslosen um 11,7 Prozent, die Quote lag damals bei 7,3 Prozent. Die Bundesagentur griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 13. März vorlag.
Im ersten Quartal des Jahres habe sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft vorsichtig aufgehellt, sagte der Chef der Hamburger Arbeitsagentur, Sönke Fock. Gründe dafür seien etwa weniger Lieferengpässe und die mit 2,5 Prozent niedrigste Inflationsrate seit 2021. „Die verhaltene Binnenkonjunktur erklärt sich durch die Konsumzurückhaltung und den Rückgang der Bauaktivitäten. In Betrachtung der Weltkonjunktur erklärt sich dies durch die Exportschwäche.“
Von einer echten Entspannung am Arbeitsmarkt ist nach Focks Einschätzung nicht zu sprechen. Positiv sei, dass im März 468 Menschen mehr als im Vormonat eine Arbeit neu aufgenommen hätten (plus 9,1 Prozent). Demnach nahmen im März 5632 Menschen eine Tätigkeit auf. Als erfreuliche Entwicklung nannte Fock außerdem, dass sich die Anzahl der Menschen, die sich aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos melden, von Januar bis März reduziert habe. Im März wurden laut Arbeitsagentur 6125 Menschen in Hamburg arbeitslos, 706 Menschen weniger als im Februar und 1871 weniger als im Januar. „Es ist ein Indiz dafür, dass Betriebe trotz konjunktureller Schwäche an ihren Beschäftigten festhalten, was in Erwartung eines baldigen Aufschwungs positiv zu bewerten ist“, sagte Fock.
Arbeitssuchenden stehen den Angaben zufolge in Hamburg 11.817 sozialversicherungspflichtige Stellen zur Verfügung. Im März wurden 2341 offene Stellen neu gemeldet, 274 Stellen weniger als im Februar (minus 10,5 Prozent). Im Jahresvergleich sei die Anzahl der zu besetzenden Stellen stabil.
Die niedrigste Arbeitslosenquote der Bezirke wies laut Arbeitsmarktbericht Eimsbüttel mit 5,8 Prozent auf. Die höchste Arbeitslosigkeit verzeichneten die Bezirke Mitte (10,1 Prozent) und Harburg (9,7 Prozent). Die Quoten wurden jeweils für Februar 2024 berechnet.