Kiel. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. CDU-Bundesvize Prien warnt davor, Kindern Angst zu machen.
CDU-Bundesvize Karin Prien hat sich kritisch zum Vorstoß von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) für Zivilschutzübungen in Schulen geäußert. „Es hilft nicht, der Bevölkerung und insbesondere Kindern und Jugendlichen Angst zu machen“, sagte die schleswig-holsteinische Bildungsministerin am Samstag. „Es ist Aufgabe des Bundes, sich um Fragen des Zivilschutzes und der äußeren Sicherheit zu sorgen.“ Prien, die auch Koordinatorin der Unionsländer in der Kultusministerkonferenz (KMK) ist, betonte, das Thema müsse sensibel und mit großer Ernsthaftigkeit diskutiert werden.
„In den Ländern kümmern wir Kultusministerinnen und Kultusminister uns darum, für mehr Verständnis von sicherheitspolitischen Fragen zu sorgen“, sagte Prien. „In Schleswig-Holstein tun wir das schon seit 2021 konsequent zum Beispiel durch unsere Kooperationsvereinbarung mit den Jugendoffizieren der Bundeswehr.“
Stark-Watzinger sieht die Schulen in der Verantwortung, junge Menschen auf den Kriegsfall vorzubereiten. „Die Gesellschaft muss sich insgesamt gut auf Krisen vorbereiten - von einer Pandemie über Naturkatastrophen bis zum Krieg“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). „Zivilschutz ist immens wichtig, er gehört auch in die Schulen. Ziel muss sein, unsere Widerstandsfähigkeit zu stärken.“ Die FDP-Politikerin sprach sich dafür aus, Zivilschutzübungen an Schulen abzuhalten und verwies auf Großbritannien. „Dort gehören Übungen für den Katastrophenfall an Schulen zum Alltag. Davon können wir lernen.“ Junge Menschen müssten die Bedrohungen der Freiheit kennen und mit den Gefahren umgehen können. Das müsse kein eigenes Schulfach, aber Lerninhalt sein. Die Ministerin rief die Schulen auf, ein „unverkrampftes Verhältnis zur Bundeswehr“ zu entwickeln.