Kiel (dpa/lno). Ob Stress, persönliche Probleme oder Ängste: In Schleswig-Holstein leiden immer mehr Menschen an Schlafstörungen. Mehr Bewegung und eine angenehme Schlafumgebung können hingegen Abhilfe schaffen.
Die Zahl der Krankmeldungen wegen Schlafstörungen ist in Schleswig-Holstein nach Angaben der Krankenkasse AOK im vergangenen Jahr gestiegen. So verursachten Schlafstörungen bei Beschäftigten im nördlichsten Bundesland im Jahr 2023 insgesamt 26 903 Fehltage, wie die Krankenkasse am Dienstag nach Auswertung ihrer Versichertendaten mitteilte. Dies seien 35,4 Prozent mehr Ausfalltage als noch 2022.
„Die deutliche Zunahme der Arbeitsunfähigkeitstage ist alarmierend“, sagte der Vorstandsvorsitzende der AOK NordWest, Tom Ackermann. Während gelegentliche Schlaflosigkeit wie vor wichtigen Terminen und Prüfungen normal sei, könnten die Folgen von Schlafstörungen über einen längeren Zeitraum die Lebensqualität sowie Leistungsfähigkeit und das psychische Wohlbefinden der Betroffenen spürbar beeinträchtigen.
Ursachen für Schlafstörungen sind laut der Krankenkasse vielschichtig: So können auslösende Faktoren Stress, Termin- und Leistungsdruck sowie Ängste oder private Probleme sein. Aber auch verschiedene Verhaltensweisen wie regelmäßiger Alkoholkonsum, zu fettes Essen und eine häufige Verschiebung des Schlaf-Wach-Rhythmus, etwa bei Schichtarbeit, könnten Schlafstörungen begünstigen. Allein im Jahr 2022 seien rund 30.000 AOK-Versicherte deswegen in ärztlicher Behandlung gewesen.
„Wer auf allgemeine Verhaltensregeln der Schlafhygiene achtet, kann schon viel dazu beitragen, dass sich der Schlaf-Wach-Rhythmus harmonisiert“, erklärte Ackermann. So könne eine angenehme Schlafumgebung, der Verzicht auf schwere Mahlzeiten vor dem Zubettgehen, sowie auf Koffein, Alkohol und Nikotin Abhilfe schaffen. Ebenso helfe auch mehr Bewegung im Alltag oder ein abendlicher Spaziergang statt Fernsehen.