Hamburg. Polizei ließ auf der Suche nach Opfern im Hafen 40 Zimmertüren öffnen. Am Wandsbeker Markt lag ein Schwerverletzter auf der Straße.
Zwei rätselhafte Verbrechen, die sich nahezu gleichzeitig ereigneten, beschäftigen die Polizei Hamburg seit dem späten Sonnabend. Um 19.18 Uhr wurden Polizei und Feuerwehr in den Hafen gerufen – in der Schlafkabine einer Unterkunft für Monteure und Fernfahrer lag ein blutüberströmter Mann mit Stichverletzungen.
Der alarmierte Notarzt versuchte noch, das 33 Jahre alte Opfer zu reanimieren – vergeblich. Der Mann war so schwer verletzt, dass er vor Ort starb. Weil zunächst weder Zeugen, der Täter oder die Tatwaffe zu finden waren, ließ die Polizei jede einzelne der 40 Schlafkabinen in der zweigeschossigen Unterkunft an der Straße Am Saalehafen (Kleiner Grasbrook) von der Feuerwehr öffnen, um sicherzugehen, dass nicht noch weitere Opfer hinter den Türen liegen.
Rätselhafte Verbrechen: Opfer hatte in Schlafkabine Streit mit vier Männern
Nach Angaben der Polizei von Montagnachmittag war es in der Herberge im Saalehafen aus bislang ungeklärter Ursache zwischen vier Männern zunächst zu einem Streit gekommen. Dabei soll ein 36-Jähriger den drei Jahre jüngeren Mann mit einem Messer tödlich verletzt haben. „Alarmierte Polizistinnen und Polizisten nahmen den 36 Jahre alten Tatverdächtigen vor Ort vorläufig fest“, sagte Polizeisprecher Patrick Schlüse.
Am Sonntag waren Beamte der Mordkommission erneut am Tatort, um Zeugen zu befragen und weitere Hinweise und Beweise zu finden. Gegen den 36 Jahre alten Tatverdächtigen ist Haftbefehl ergangen. Er sitzt jetzt in Untersuchungshaft.
Zwei rätselhafte Verbrechen in Hamburg – ein Toter, ein Schwerverletzter
Parallel zu dem Verbrechen im Hafen ereignete sich auch am Bus- und U-Bahnhof Wandsbek Markt eine Bluttat. Ein Zeuge hatte dort um 19.13 Uhr einen etwa 30 bis 40 Jahre alten Mann auf der Straße liegend entdeckt, der aus einer Stichverletzung blutete.
Polizei und Rettungsdienst rückten an. Einem Notarzt gelang es, das Opfer zu stabilisieren und in eine Klinik einzuliefern. Dort wurde der Mann notoperiert – es besteht akute Lebensgefahr.
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Der Kriminaldauerdienst des LKA übernahm die Ermittlungen. Bis zum Abend gab es noch keine Erkenntnisse, wie und von wem dem Opfer die Verletzungen zugefügt wurden.