Hamburg (dpa/lno). Nichts ging Anfang und Ende Februar bei der Hamburger Hochbahn. Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi legten den kompletten Bus- und U-Bahnverkehr lahm. Die Gefahr weiterer Ausstände ist nun gebannt.
Im Tarifkonflikt bei der Hamburger Hochbahn haben sich der städtische Verkehrsbetrieb und die Gewerkschaft Verdi auf einen Tarifabschluss geeinigt. In der vierten Tarifrunde vereinbarten die Tarifparteien am späten Donnerstagabend einen neuen Manteltarifvertrag, wie die Hochbahn am Freitag mitteilte. Damit sind weitere Ausfälle von U-Bahn- und Busverkehr in der Hansestadt wie zuletzt Ende Februar bei einem zweitägigen Warnstreik vom Tisch.
Kernpunkt der Einigung ist nach Hochbahn-Angaben die stufenweise Reduzierung der Wochenarbeitszeit von derzeit 39 Stunden auf 37 Stunden bis zum 1. Juli 2027. Zudem werde der Urlaubsanspruch für alle Beschäftigten ab 2026 von 30 auf 31 Tage erhöht. Zudem hätten sich die Tarifparteien auf eine Erhöhung der Schichtzulagen für geteilte Dienste, Nacht-, Wochend- und Feiertagsarbeit geeinigt. „Erstmals wird auch eine Zulage für die Arbeit an Sonnabenden gezahlt.“ Außerdem können Mitarbeitende mit Kindern künftig zusätzlich zur gesetzlichen Regelung des Kinderkrankengeldes pro Jahr und Kind fünf voll bezahlte „Kinder-krank-Tage“ in Anspruch nehmen.
Verdi war mit der Forderung nach einer 35-Stunden-Woche in den Tarifkonflikt gegangen. Eine Stellungnahme der Gewerkschaft lag zunächst nicht vor.
„Ich freue mich sehr, dass wir schon in der vierten Verhandlungsrunde einen Anschluss erzielen konnten. Beide Parteien haben sich aufeinander zubewegt und einen guten Ausgleich der unterschiedlichen Interessen gefunden“, sagte Hochbahn-Personalchefin Saskia Heidenberger laut Mitteilung. „Es bedeutet mir viel, dass wir deutliche Verbesserungen für Familien erzielen konnten. Das macht die Hochbahn als Arbeitgeberin auch für junge Mütter und Väter sehr attraktiv.“