Kiel (dpa/lno). Ob Klimawandel, Munitionsaltlasten oder Überdüngung - die Ostsee wird durch viele Faktoren belastet. Das Klimabündnis Scientists for Future sieht als Lösung nur einen Nationalpark.
Nach Ansicht des Klimabündnisses Scientists for Future (Wissenschaftler für die Zukunft) ist ein Nationalpark für eine gesunde Ostsee dringend notwendig. Derzeit sei das Meer in einem schlechten Zustand und dessen Verbesserung und der Erhalt der ökologischen Gesundheit von hoher Bedeutung für Schleswig-Holstein, teilte das Klimabündnis am Mittwoch mit.
Die Ostsee ist laut Scientists for Future aufgrund ihres niedrigen Salzgehaltes und des geringen Wasseraustausches mit dem Nordatlantik ein sehr empfindliches Binnenmeer. Doch nicht nur der Klimawandel sei für den schlechten Zustand verantwortlich: Vor allem Nährstoffbelastungen über Flüsse und Direkteinleitungen sowie Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft beeinflussten das Meer. Daraus resultiere ein Übermaß an Nährstoffen in der Ostsee, wodurch auch das Algenwachstum verstärkt werde.
Daraus folge nicht nur ein Verlust der Artenvielfalt, sondern auch ein Sauerstoffschwund in den tieferen Becken der Ostsee. Daneben sehe das Klimabündnis jedoch noch weitere Bedrohungen für den Lebensraum der Meereslebewesen - wie etwa den Schiffsverkehr, Plastikmüll, Munitionslasten, Geisternetze und Überfischung.
Der mehrfachen Bedrohung des Lebensraums Ostsee dürfe daher nicht mehr nur mit freiwilligen Maßnahmen begegnet werden. Es brauche nach Sicht des Klimabündnisses stattdessen ein ganzheitliches Konzept, welches verbindliche und einheitliche Regelungen vorsieht.