Hamburg (dpa/lno). Im Zweiten Weltkrieg war Hamburg häufig Ziel großer Luftangriffe. Nicht explodierte Bomben liegen bis heute im Boden. Der Kampfmittelräumdienst hat weiter gut zu tun, wie die neuesten Zahlen zeigen.
Der Kampfmittelräumdienst der Hamburger Feuerwehr hat im vergangenen Jahr rund 4,3 Tonnen Munition, Bomben und Waffen unschädlich gemacht. Das ist eine Tonne mehr als im Vorjahr, wie aus Angaben des Senats und der Feuerwehr hervorgeht. Unter den im Jahr 2023 geräumten Kampfmitteln waren 9 große Sprengbomben mit einem Gewicht über 100 Pfund. Im Vorjahr waren 12 Bomben dieser Art entschärft worden.
Die Menge der unschädlich gemachten Kampfmittel schwankt von Jahr zu Jahr und wird vor allem von der Bautätigkeit beeinflusst. Im Jahr 2021 waren 5,2 Tonnen geborgen worden, darunter 17 große Sprengbomben. Im laufenden Jahr wurden bereits zwei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft, wie der Senat auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Eckard Graage weiter mitteilte. Eine davon war am 7. Februar auf einem Werksgelände in Hamburg-Moorburg gefunden worden.
Angesichts der weiterhin im Boden der Hansestadt verborgenen Gefahren wird die Technik des Kampfmittelräumdienstes ständig verbessert. Im vergangenen Jahr bekamen die rund 40 Mitarbeiter unter anderem ein Fahrzeug für Taucheinsätze, ein GPS-Ortungsgerät für Kampfmittelfunde sowie eine Videoanlage zur Fernentschärfung. Für dieses Jahr sei die Anschaffung von fünf Kommandowagen und eines Radladers geplant, hieß es.
Im Zweiten Weltkrieg wurden zwischen dem 18. Mai 1940 und dem 17. April 1945 offiziell 213 Bombenangriffe auf Hamburg gezählt. Dabei wurden nach Angaben der Feuerwehr 107.000 Sprengbomben, 300.000 Phosphor-Brandbomben und drei Millionen Stabbrandbomben abgeworfen. Rund 55.000 Menschen starben. Zahlreiche Bomben explodierten nicht.