Hamburg (dpa/lno). E-Commerce-Anbieter aus China überschwemmen den Markt mit Tausenden Paketen. Viele werden dabei per Luftfracht transportiert. Der Hamburger Versandhändler Otto hält das umweltpolitisch für fatal.

Der Hamburger Versandhändler Otto hat chinesischen E-Commerce-Anbietern ein umweltpolitisch fatales Verhalten vorgeworfen. „E-Commerce-Anbieter, die tagtäglich tausende Tonnen billigst produzierter Waren um den halben Globus fliegen, blenden Themen wie den Klimawandel oder den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen scheinbar komplett aus“, sagte Bereichsvorstand Marc Opelt am Montag in Hamburg. Das sei unverantwortlich und werde auf lange Sicht nicht funktionieren. „Hier wünsche ich mir auch von der Politik mehr Sensibilität.“

Anbieter wie Temu und Shein verschicken ihre Pakete vornehmlich per Luftfracht und stehen in der Kritik der deutschen Handelsbranche. Hinter Temu steht das Unternehmen PDD Holdings. PDD ist in China bekannt für die App Pinduoduo, eine der am schnellsten wachsenden E-Commerce-Plattformen des Landes. Seit 2022 expandiert PDD auch gezielt im Ausland. Shein wiederum ist ein chinesischer Online-Händler für Mode und Sportartikel, der 2008 von Chris Xu gegründet wurde und seinen Sitz inzwischen in Singapur hat. Namentlich nannte Opelt die beiden Firmen nicht.

An diesem Dienstag möchte die Otto Group vorläufige Zahlen für ihr E-Commerce-Geschäft im Geschäftsjahr 2023/2024 vorlegen, das Ende Februar ausläuft. Außerdem will Otto unter anderem über das Thema generative künstliche Intelligenz informieren. Erwartet wird dazu unter anderem E-Commerce-Konzern-Vorstand Sebastian Klauke.