Hamburg (dpa/lno). Noch immer kommen jeden Monat mehrere Hundert Flüchtlinge aus der Ukraine nach Hamburg. Rund 30 000 Ukrainer leben in der Stadt. Zum zweiten Jahrestags des Kriegsbeginns sind Veranstaltungen geplant.
Zwei Jahre nach dem russischen Angriff auf die Ukraine leben rund 30.000 ukrainische Flüchtlinge in Hamburg. Hinzu kommen nach Angaben des Senats weitere 2000 Menschen mit anderer Staatsangehörigkeit, die aus der Ukraine nach Hamburg geflüchtet sind. Damit machen die Schutzsuchenden aus dem osteuropäischen Land knapp ein Drittel aller in Hamburg lebenden Flüchtlinge aus und bilden damit die mit Abstand größte Gruppe. Die Zahlen beziehen sich auf Ende vergangenen Jahres. Im Januar wurden 597 weitere Menschen aus der Ukraine in Hamburg registriert, von denen aber gemäß dem bundesweiten Verteilungsschlüssel nur 438 in der Hansestadt verblieben. Das ist laut dem neuen „Lagebild Flüchtlinge“ der Sozialbehörde der niedrigste Monatswert seit Beginn der Statistik im Juli 2022.
Die ehrenamtliche Hilfe für die Ukrainer hat sich nach dem Eindruck des städtischen Betriebs Fördern & Wohnen verstetigt. Im Frühjahr 2022, kurz nach dem russischen Angriff, hätten sich viele Menschen mit ukrainischer Herkunft im Ankunftszentrum als Übersetzer engagiert. Inzwischen gehe es eher um Hilfe bei privaten Sorgen, Freizeitgestaltung, Bildung und Integration, erklärte Unternehmenssprecherin Susanne Schwendtke. Der Norddeutsch-Ukrainische Hilfsstab und die Initiative Feine Ukraine hätten im vergangenen Jahr ein Ukraine-Haus am Überseering in der City Nord gegründet. Es gehört zu dem ehemaligen Gebäude der Postbank, in dem mehr als 1000 Menschen aus der Ukraine leben.
Am Jahrestag des Kriegsbeginns am Samstag soll ein Gedenkgottesdienst in der Hauptkirche St. Petri stattfinden. Teilnehmen wollen die ukrainische Generalkonsulin Iryna Tybinka, die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) sowie die kommissarische Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kirsten Fehrs, und der Hamburger Erzbischof Stefan Heße. Wie das Generalkonsulat weiter mitteilte, ist im Anschluss eine Kranzniederlegung an der Ernst-Barlach-Stele am Rathausmarkt geplant, zu der auch Bürgermeister Peter Tschentscher erwartet wird. Am Nachmittag soll es eine Demonstration durch die Innenstadt geben.