Hamburg (dpa/lno). Wenn die Störche wieder in Hamburg landen, haben sie in der Regel Tausende Kilometer hinter sich gebracht. Das ist an den GPS-Daten gut erkennbar. Einer der „Senderstörche“ ist schon da.

Das Wetter wird langsam wärmer und damit landen auch mehr Störche wieder in Hamburg. Schon in den vergangenen Tagen seien mehrere der langbeinigen Tiere im Süden Hamburgs angekommen und dort auf der Suche nach Nahrung über die nassen Wiesen gestakt, sagte Hamburgs Storchenbetreuer Jürgen Pelch der Deutschen Presse-Agentur. Auch Senderstorch Alexander sei schon in seinem Nest gelandet und warte da jetzt auf seine Partnerin.

Der mit einem kleinen GPS-Sender ausgestattete Storch war in den vergangenen Jahren stets der erste Rückkehrer der „besenderten“ Tiere. Alexander fliegt in der Regel nur bis Spanien und macht es sich im Winter in der Nähe von Madrid gemütlich. Die etwa 1900 Kilometer zwischen Madrid und den Vier- und Marschlanden sei Storch Alexander in 19 Tagen, mit einer maximalen Tagesleistung von 541 Kilometern, geflogen, teilte der für die Senderstörche zuständige Naturschutzbund Nabu Hamburg am Dienstag mit.

Die übrigen noch lebenden fünf Weißstörche mit Sender überwintern in Afrika - und sind zumindest den GPS-Daten zufolge auch derzeit noch dort. Allerdings wird schon seit Ende des Jahres von vier Tieren kein Signal mehr gefunkt. Das betreffe wohl auch Senderstörche aus anderen Bundesländern, sagte Pelch.

Der Nabu ist wegen des Funkausfalls durchaus ein wenig besorgt, sieht aber keinen Grund zur Panik, wie er im Internet schreibt. „Aufgrund von Funklöchern oder Ähnlichem kann das vollkommen normal sein. Es kam auch in der Vergangenheit schon vor, dass die Störche nach längerer "Funkstille" wieder ein Signal gesendet haben.“ Pelch geht davon aus, dass die ersten Störche bereits auf dem Weg in den Norden sind und sie wie üblich ab Mitte März in Hamburg landen werden. Ursprünglich hatten zwölf Tiere einen GPS-Sender bekommen.

In Kirchwerder ist sogar schon ein erstes Storchenpaar wieder vereint; die Weibchen kommen üblicherweise stets nach den Männchen an. Mit dem Brüten wird aber dennoch noch gewartet. „Das gehen sie frühestens im März an“, sagte Pelch dazu. Der Hamburger betreut die Störche der Region seit fünf Jahrzehnten, er arbeitet ehrenamtlich für den Nabu Hamburg.

Hamburgweit gibt es - vor allem in den Vier- und Marschlanden - rund 50 Storchennester. Sie wurden zuletzt von etwa 40 Brutpaaren belegt. In der vergangenen Saison haben 104 Storchenküken das Licht der Welt erblickt - ein Rekord. Sechs der Küken wurden von Pelch von Hand aufgezogen und später erfolgreich ausgewildert. Hintergrund war, dass Senderstörchin Mimi tot in ihrem Nest gefunden wurde.