Lübeck/Lauenburg (dpa/lno). Regen und Wind sorgen in Teilen Schleswig-Holsteins für erhöhte Pegelstände. In einigen Städten liefen Keller voll und Straßen wurden überflutet. Nun wird auch noch eine Sturmflut erwartet.
Anhaltende Regenfälle und Sturmböen haben in Teilen Schleswig-Holsteins zu überfluteten Kellern und Straßen geführt. So betrug der Pegelstand der Obertrave bei Lübeck am Mittwoch gegen Mittag 1,06 Meter über Normalnull, wie die Polizei mitteilte. Gullydeckel liefen über und einige Straßen standen in Lübeck und Travemünde unter Wasser.
Es sei auch weiterhin mit Niederschlägen und einer steigenden Hochwassergefahr zu rechnen. Menschen sollen der Polizei zufolge die betroffenen Bereiche in dieser Zeit meiden und mit ihren Fahrzeugen nicht durch überflutete Straßen fahren. Autos sollten aus den betroffenen Bereichen entfernt werden. Verletzte aufgrund des Hochwassers gebe es nicht.
Zudem stieg in Lauenburg der Pegelstand der Elbe: „Der Höchststand ist fast erreicht“, sagte Bürgermeister Thorben Brackmann (CDU). Der Pegelstand liege etwa bei rund 7,90 Metern und damit circa drei Meter über dem normalen Niveau. Erste Keller der Stadt seien vollgelaufen und der Elbwanderweg sowie einige Parkplätze überschwemmt - die Zufahrtsstraßen seien gesperrt worden.
Die Feuerwehr sei bisher jedoch nicht im Einsatz, denn die Keller müssten volllaufen, um die Statik der Häuser zu gewährleisten. Wenn der Pegelstand der Elbe sinke, fließe auch das Wasser aus den betroffenen Kellern wieder ab. Sollte dies nicht der Fall sein, werde mit Pumpen nachgeholfen, so der Bürgermeister weiter. Eine Gefahr für Leib und Leben gebe es bisher zudem nicht.
Im Kreis Pinneberg war die Feuerwehr nach eigenen Angaben bereits seit der Nacht zum Mittwoch im Einsatz. Zahlreiche Böden und Gräben konnten kein Wasser mehr aufnehmen, wodurch die Keller mehrerer Häuser in den Gemeinden Moorrege und Bilsen vollliefen. So mussten Einsätzkräfte die betroffenen Häuser mit Sandsäcken schützen oder die unter Wasser stehenden Keller leerpumpen. Zudem stürzten einige Bäume um - Menschen kamen dabei nicht zu Schaden.
Laut Prognosen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) soll der Dauerregen bis in den Abend hinein andauern. Gebietsweise werden Sturmböen mit bis zu 80 Kilometern pro Stunde erwartet. In der Nacht zum Donnerstag wird hingegen mit Frost und Schneefällen gerechnet. Auf den Straßen kann es laut DWD daher glatt werden.
Darüber hinaus warnte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie vor einer Sturmflut an der Ostseeküste. So würden am Mittwoch und Donnerstag Wasserstände von teils mehr als einem Meter über dem normalen Stand erwartet. Die Stadt Kiel berichtete bis zum Nachmittag nicht von Einschränkungen durch den hohen Wasserstand.
Die Rendsburger Schwebefähre habe hingegen den Betrieb einstellen müssen. Dies läge allerdings nicht an den Regenfällen oder den erhöhten Pegelständen des Nord-Ostsee-Kanals, sondern an den Winden, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Nord-Ostsee-Kanal. Durch die stürmischen Böen könne die Fähre nicht mehr sicher anlegen und stehe daher still.