Kiel (dpa/lno). Der Norden ist relativ entspannt ins neue Jahr gestartet. Zwar hatten die Einsatzkräfte in der Nacht zum 1. Januar alle Hände voll zu tun. „Es blieb aber relativ ruhig“, hieß es in den Leitstellen. Einige kleinere Zwischenfälle gab es aber.
Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei sind in der Silvesternacht im Norden zu Hunderten Einsätzen ausgerückt. In den meisten Fällen wurden sie wegen brennender Hecken und Mülleimer, Streitigkeiten unter Alkoholeinfluss, aber auch wegen Verletzungen durch Feuerwerkskörper gerufen. Auch Wohnungsbrände galt es zu bekämpfen. Übergriffe auf Rettungskräfte und Polizeibeamte wurden nicht gemeldet.
Die Polizeidirektion Bad Segeberg zog insgesamt ein positives Fazit und sprach von einer vergleichsweise ruhigen Silvesternacht. In ihrem Zuständigkeitsbereich wurden im Zeitraum vom Sonntag 18.00 Uhr bis zum Neujahrstag 6.00 Uhr 238 Einsätze registriert.
Auch in Flensburg sowie in den Kreisen Schleswig-Flensburg und Nordfriesland erlebten die Einsatzkräfte einen einsatzreichen Jahreswechsel. Die Kooperative Regionalleitstelle Nord meldete für die Rettungsdienste von 19.00 Uhr am Sonntag bis 5.00 Uhr an Neujahr über 60 Einsätze.
Unter anderem verletzte sich demnach ein Mensch beim Anzünden einer Feuerwerksbatterie am Auge, eine andere Person erlitt durch eine Silvesterrakete eine Gesichtsverletzung. Zudem habe es vier Patiententransporte von den Inseln durch die DRF Luftrettung zu Kliniken auf dem Festland gegeben. Im Flensburger Hafen seien gegen 4.00 Uhr zwei Personen im Wasser gemeldet worden. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte hätten sie das Wasser aber bereits wieder verlassen.
Eine positive Bilanz der Silvesternacht zog der Kreisfeuerwehrverband Rendsburg-Eckernförde. Es habe weniger Einsätze als befürchtet gegeben, so ein Sprecher. Im Zeitraum von 12.00 Uhr am Silvestertag bis um 7.00 Uhr an Neujahr habe es 18 Brandeinsätze gegeben, meistens wegen brennender Mülltonnen. Die Integrierte Regionalleitstelle Mitte sei gut vorbereitet gewesen.
In Kiel mussten die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes Kiel zu 28 Brandeinsätzen ausrücken. Dabei handelte es sich in den meisten Fällen um Kleinbrände von Mülltonnen und Feuerwerksresten, die durch die Kräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren schnell gelöscht werden konnten. Gleichzeitig bewältigte der Rettungsdienst 20 Einsätze. Darunter waren zwei schwere Handverletzungen durch den Umgang mit Feuerwerkskörpern.
Im Kreis Pinneberg nördlich von Hamburg zählten die Freiwilligen Feuerwehren ein besonders arbeitsreiches Silvester. Zwischen 18.00 Uhr am Sonntag und 6.00 Uhr am Montag rückten die ehrenamtlichen Kräfte zu insgesamt 47 Einsätzen aus, im Vorjahr waren es den Angaben zufolge noch 36.
So gab es drei größere Brände etwa in Schenefeld, wo kurz vor Mitternacht auf einem Balkon im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses ein Feuer ausbrach. Etwa 20 Bewohner des Hauses mussten betreut werden.
In Wedel konnten mehr als 60 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Wedel und der Freiwilligen Feuerwehr Pinneberg den Vollbrand eines Einkaufszentrums im letzten Augenblick verhindern. Das Feuer war laut Feuerwehr am frühen Neujahrsmorgen an einer überdachten Lkw-Zufahrt eines Supermarkts ausgebrochen. Dort standen den Angaben zufolge Müllcontainer in Flammen. Ein hohes Gefahrenpotenzial habe das in dem Anlieferungsbereich befindliche Lager für Gasflaschen dargestellt. Die Helfer mussten 20 Gasflaschen aus dem Gefahrenbereich bergen und kühlen.
Die Polizei Neumünster bilanzierte 31 Einsätze in der Nacht, sprach aber auch beim zweiten Silvester nach Corona von einem insgesamt friedlichen und ruhigen Jahreswechsel.