Hamburg (dpa/lno). Kein Jugendlicher soll nach der zehnten Klasse beim Übergang von der Schule in die Berufswelt verloren gehen. Dieses Ziel gilt laut der Schulbehörde in Hamburg seit zehn Jahren. In diesem Jahr verweist die Behörde vor allem auf den Erfolg in einem Bereich.
So viele Stadtteilschülerinnen und -schüler wie noch nie zuvor haben in diesem Jahr in Hamburg direkt nach der zehnten Klasse eine Berufsausbildung begonnen. Rund 44 Prozent der 4281 Abgängerinnen und Abgänger aus den Stadtteilschulen hätten unmittelbar eine Ausbildung aufgenommen - „ein bisheriger Spitzenwert“, teilte die Behörde für Schule und Berufsbildung am Dienstag im Anschluss an die Senatssitzung im Rathaus mit. Grund dafür sei vor allem das neue Schulfach „Berufs- und Studienorientierung“ in den Stadtteilschulen, mit dem Schülerinnen und Schüler auf den Übergang in eine Ausbildung vorbereitet würden.
In Hamburg gibt es bei den weiterführenden Schulen seit 2010 ab Klasse fünf nur noch Stadtteilschulen und Gymnasien. Die Stadtteilschulen ersetzen Haupt-, Real- und Gesamtschulen und bieten Abiturprüfungen nach neun Jahren. An Gymnasien können Hamburgs Jugendliche das Abitur bereits nach acht Jahren erwerben.
„Das Hamburger Übergangsmanagement nach Klasse 10 ist eine echte Erfolgsstory!“, betonte Schulsenator Ties Rabe (SPD). Seit zehn Jahren gelte in Hamburg nach der zehnten Klasse: „Niemand darf durch das soziale Netz fallen, niemand wird allein gelassen“, hieß es von seiner Behörde. Schulen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendberufsagentur würden die Jugendlichen dafür eng begleiten, ihren Verbleib nach der zehnten Klasse analysieren und im Zweifel Ausbildungsplätze oder eine Ausbildungsvorbereitung vermitteln.
Von den Jugendlichen, die im vergangenen Jahr nicht direkt nach der zehnten Klasse einen Ausbildungsplatz fanden und noch schulpflichtig waren, schaffte nach der Ausbildungsvorbereitung in den berufsbildenden Schulen in diesem Jahr knapp die Hälfte den Sprung in eine Ausbildung. „Rund zwei Drittel aller Hamburger Schulabgänger haben dadurch ein Jahr nach dem Schulabschluss einen Ausbildungsplatz“, sagte Rabe mit Blick auf die Schulabgängerinnen und -abgänger aus dem vergangenen Jahr.
2022 hatten den Angaben nach rund 41 Prozent der Abgängerinnen und Abgänger aus den Stadtteilschulen direkt nach der zehnten Klasse eine Ausbildung angefangen. 2012 seien es lediglich rund 25 Prozent gewesen.
Der Chef der Arbeitsagentur Hamburg, Sönke Fock, adressierte die Acht- bis Zehntklässler der Stadtteilschulen direkt: „Es gibt sehr viele spannende Ausbildungsberufe in Hamburg, die Ihr während der Schulzeit entdecken könnt.“ Die Hamburger Wirtschaft bilde in praktisch allen Ausbildungsberufen aus - „ob im Hafen, im Hotel oder im Krankenhaus, der Polizei, Handwerk oder Luftfahrt“.