Kiel (dpa/lno). Nach der jüngsten Sturmflut nimmt der Norden den Küstenschutz an der Ostsee stärker ins Visier. Das soll sich aber nicht negativ auf die Nordseeküste auswirken, sagt der Umweltminister. Einiges ist schon auf dem Weg.

Angesichts der schweren Schäden infolge der Ostseesturmflut will Schleswig-Holstein den Küstenschutz im Osten des Landes verbessern. „Die vergangenen Tage haben uns die Verwundbarkeit der Ostseeküste durch die Klimakrise schonungslos vor Augen geführt“, sagte Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur. „Wir werden beim Küstenschutz unseren Fokus stärker auf den Osten des Landes richten müssen – ohne dabei an der Nordsee auch nur ein Jota weniger zu machen.“

Diese Anstrengungen würden Land und Gesellschaft etwas kosten, sagte Goldschmidt. „Das sollte es uns wert sein, denn es geht um nichts weniger als die Sicherheit der Menschen in unserem Land.“ Die Vorbereitungen für einen besseren Ostküstenschutz liefen bereits, betonte der Ressortchef. „Neben dem Generalplan Küstenschutz von 2022 erarbeitet das Land eine Gesamtstrategie für die Ostseeküste bis 2100, um unsere Deiche, Steilküsten und touristischen Infrastrukturen im Einklang mit Zielen des Naturschutzes fit für die Zukunft zu machen.“

Die vielen Regionaldeiche an der Ostküste müssten für den Anstieg des Meeresspiegels gewappnet werden, sagte Goldschmidt. Diese seien in der Verantwortung der kommunalen Selbstverwaltung. „Ich werde dazu zeitnah mit den Akteuren vor Ort in den Dialog treten.“