Berlin/Hamburg (dpa/lno). Gut 2300 Jugendliche, 90 Lehrkräfte und jetzt auch einen Preis. Die Berufliche Schule ITECH in Hamburg-Wilhelmsburg hat beim Deutschen Schulpreis den zweiten Platz erreicht. Eine Fachrichtung hat es den Schülerinnen und Schülern dort besonders angetan.

Die Berufliche Schule ITECH im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg hat beim Deutsche Schulpreis den zweiten Platz erreicht und erhält ein Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro. Sie habe die Jury durch ihre kontinuierliche Unterrichtsentwicklung überzeugt, teilte die Robert Bosch Stiftung am Donnerstag mit. Mit agilen Methoden und engmaschigem Feedback bereite sie ihre rund 2300 Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die sich beständig wandelnde Lebens- und Arbeitswelt vor. Insgesamt biete die Schule mit ihren rund 90 Lehrkräften 20 verschiedene Bildungsgänge an. Die weitaus größte Abteilung ist den Angaben zufolge mit 1700 Lernenden die duale Fachinformatiker-Ausbildung.

Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) sagte: „Zum ersten Mal wurde in Hamburg eine Berufsschule mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet. Das ist ein toller Erfolg.“ Die Schule habe sich den Wandel zum Prinzip gemacht, denn auch die Berufs- und Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler sei im ständigen Wandel. „Umso wichtiger ist, dass individualisiertes Lernen nicht nur Prüfungsinhalte, sondern auch wertvolle Kompetenzen vermittelt.“

Schulleiterin Monika Stausberg nannte die Auszeichnung nach zehn Jahren Entwicklungsarbeit eine enorme Wertschätzung. „Heute hat uns die Jury in unserer Lehr- und Lernkultur bestätigt, die auf Selbstverantwortung, Kompetenzorientierung und Individualisierung basiert.“

Der mit 100.000 Euro dotierte Hauptpreis ging an die Eichendorffschule im bayerischen Erlangen. Die Mittelschule - das entspricht in Bayern der Hauptschule - biete durch ihr pädagogisches Konzept „eine anregende Lernumgebung“, die insbesondere benachteiligten Kindern und Jugendlichen neue Perspektiven eröffne, erklärte die Stiftung. Übergeben wurden die Preise den Angaben zufolge in Berlin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Der Deutsche Schulpreis wird seit 2006 von der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung für eine besonders gute Schulqualität vergeben. Eine Jury aus Bildungsexperten und Schulpraktikern vergleicht bei den Bewerberschulen sechs Bereiche: „Leistung“, „Umgang mit Vielfalt“, „Unterrichtsqualität“, „Verantwortung“, „Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner“ sowie „Schule als lernende Institution“. Diese Merkmale seien als Kennzeichen für gute Schulqualität allgemein anerkannt.

Ebenfalls zweite Plätze und ein Preisgeld in Höhe von jeweils 30.000 Euro erhielten den Angaben zufolge die Grundschule Op de Host in Horst (Schleswig-Holstein), die Rothenburg-Grundschule in Berlin, die Grundschule am Dichterviertel in Mülheim an der Ruhr und die Nelson-Mandela Gesamtschule in Bergisch Gladbach (beide Nordrhein-Westfalen).