Hamburg. Viele Menschen werden beim Lesen der „Tintenwelt“-Bücher die Gesichter der Schauspieler Brendan Fraser und Paul Bettany vor Augen haben. Die Autorin Cornelia Funke haben die Bilder des Films beim Schreiben ihres vierten Bandes indes kaum beeinflusst.
Das Aussehen der Schauspieler der Literaturverfilmung „Tintenherz“ hat Cornelia Funke (64) kaum beim Schreiben der weiteren drei Bände der Tintenwelt-Reihe beeinflusst. „Paul Bettany sieht einfach wie Staubfinger aus“, sagte Funke der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Die Cast des Films sei sehr gut gewesen. „Um Paul Bettany zu bekommen, habe ich sogar auf einen Teil meines Rechte-Preises verzichtet.“ Der britische Schauspieler habe ihr gesagt, dass er das Heimweh von Staubfinger sehr gut verstehen und spielen könne. „Ich sehe Staubfinger nicht genau wie ihn. Ich habe schon noch mein eigenes Bild im Kopf, aber es kommt Paul sehr nahe.“
Auch Brendan Fraser habe sie schon beim Schreiben des Buches als Buchbinder und „Zauberzunge“ Mo im Kopf gehabt. „Das hat sich auch nicht verändert durch den Film.“ Zudem seien die meisten Helden und Orte ihres vierten Tintenwelt-Bandes noch in keinem Film vorgekommen. „Dadurch ist diese Welt eigentlich noch unbeschrieben.“
Sollte sich ein Regisseur erneut in die Tintenwelt vertiefen wollen und dürfen, hat Cornelia Funke einen klaren Wunsch: „Wenn das passieren sollte - irgendwann und es gibt natürlich immer Anfragen - würde ich mir keine Verfilmung mehr wünschen, sondern eine Fernsehserie.“ So gäbe es ganz andere Möglichkeiten, die Geschichte zu entfalten und den Figuren gerecht zu werden. „Das ist inzwischen wohl der Wunsch aller, deren Bücher verfilmt werden: dass keine Verkürzung, sondern eine Vertiefung der Geschichte passieren kann.“
Funke hat am 12. Oktober den vierten Band ihrer Tintenwelt-Reihe veröffentlicht. Das Buch „Die Farbe der Rache“ erzählt von Staubfinger und dem Schwarzen Prinzen und stellt die Frage, ob Worte oder Bilder mächtiger sind.