Tönning (dpa/lno). Jährlich werden den Seehundjägern im Land viele hilflose Robbenjunge oder verendete Schweinswale gemeldet. Oft sind der genaue Fundort und auch der Zustand der Tiere nicht einfach zu beschreiben. Eine neue App soll Abhilfe schaffen.
Mit einer neuen App können Urlauber und Einheimische in Schleswig-Holstein hilfebedürftige Meeressäuger nun einfacher melden. So könne den Tieren schneller geholfen und die Arbeit der zuständigen Stellen erleichtert werden, teilte die Nationalparkverwaltung in Tönning am Donnerstag mit. An den Nord- und Ostseeküsten Schleswig-Holsteins werden regelmäßig kranke oder tote Robben und Wale entdeckt und überwiegend von am Strand oder auf dem Deich spazierenden Privatpersonen an die Polizei, die Seehundjäger und die Seehundstation Friedrichskoog gemeldet.
Nach Angaben der Nationalparkverwaltung war es bislang oft schwierig, die exakte Fundstelle und den Zustand des Tieres zu übermitteln. Mit Hilfe der neuen „Robben.App“ und der Standortfunktion von Smartphones sei die Kommunikation an die Seehundjäger nun einfacher, schneller und genauer geworden. Die neue App bietet den Nutzenden zudem auch Informationen rund um die Meeressäuger sowie eine Karte mit Naturschutzinformationszentren in Schleswig-Holstein. Erhältlich ist die kostenfreie App auf den gängigen App-Plattformen.
Nur Fachleute können Zustand der Tiere einschätzen
In Schleswig-Holstein werden den Angaben zufolge jährlich 2500 bis 3000 Meeressäugerfunde von den Seehundjägern bearbeitet. Dabei handelt es sich in erster Linie um Seehunde, aber auch rund 200 Kegelrobben und 200 Schweinswale sind dabei.
„Mit der „Robben.App“ landen alle wichtigen Infos schnell und direkt an der richtigen Stelle, um ein Tier zügig finden und ihm helfen zu können“, sagte Armin Jeß, der das App-Projekt in der Nationalparkverwaltung betreut. Die Meldung von verlassenen, erkrankten oder toten Meeressäugern sei sehr wichtig. Oft sei es für Laien nicht ersichtlich, ob ein Tier wirklich Hilfe benötige. Die Seehundjäger als ausgebildete Fachleute wissen den Angaben zufolge genau, wie man sich dem Tier nähert, wie ihm am besten geholfen werden kann und was mit toten Tiere geschieht.