Hamburg. Der Freispruch im Mordprozess gegen eine 38-Jährige vor dem Hamburger Landgericht im Sommer kam nicht unerwartet. Einer Zeugin zufolge war sie zum Tatzeitpunkt putzen. Nun läuft die Suche weiter.
Auch einen Monat nach dem Freispruch einer 38-Jährigen im Gerichtsprozess wegen Mordes an einem 69-Jährigen, ist unklar, wer der wahre Täter oder die wahre Täterin ist. „Die Ermittlungen laufen weiter und richten sich gegen Unbekannt“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Weitere Auskünfte könnten derzeit nicht erteilt werden.
Der Senior war im Mai 2022 in seiner Wohnung getötet worden. Der Spanier erlitt mehrere Rippenbrüche, erhebliche Verletzungen an Hals und Kopf und auch Spuren von Fußfesseln wurden gefunden. Letztlich erstickte der Mann. Gefunden wurde er halb entkleidet in seinem Bett liegend. Auf ein Kopfkissen gebettet. Wertvolle Dinge wie Laptops und Handys lagen noch in der Wohnung.
Weil die 38-Jährige ihren Verteidigerinnen zufolge wenige Tage zuvor auf der Suche nach einem Job dort geputzt und gebügelt haben soll, war ihre DNA am Tatort. Sie wurde wegen Mordes aus Habgier angeklagt. Zum vermuteten Tatzeitpunkt putzte sie allerdings in einem Hotel. Ende August hatten in dem Prozess vor dem Landgericht sowohl die Verteidigung als auch die Staatsanwaltschaft Freispruch für die Angeklagte gefordert und die Richter waren dem gefolgt und sprachen die mehrfache Mutter frei.
Noch während der Urteilsverkündung sagte der Vorsitzende Richter, dass der Freispruch nun „etwas beängstigend“ sei. „Damit ist auch klar, dass jetzt - 15 Monate nach der Tat - sicher feststeht: Der Täter oder die Täterin sind noch auf freiem Fuß.“