Hamburg (dpa/lno). In einer geradlinigen Regie mit einigen überraschenden Effekten - darunter einem Pferd auf der Bühne - hat Intendantin Karin Beier am Freitag „Prolog/Dionysos“ im Schauspielhaus in Hamburg zur Uraufführung gebracht. Die Inszenierung bildet den ersten Teil ihres fünfteiligen Antiken-Zyklus „Anthropolis. Ungeheuer. Stadt. Theben.“
In einer geradlinigen Regie mit einigen überraschenden Effekten - darunter einem Pferd auf der Bühne - hat Intendantin Karin Beier am Freitag „Prolog/Dionysos“ im Schauspielhaus in Hamburg zur Uraufführung gebracht. Die Inszenierung bildet den ersten Teil ihres fünfteiligen Antiken-Zyklus „Anthropolis. Ungeheuer. Stadt. Theben.“
Im „Prolog“ breitet sie auf einer erdigen, verregneten Bühne die Vorgeschichte der Stadt Theben aus. Ein Bruder sucht seine vom Gott Zeus entführte Schwester, erhält einen Orakelspruch und gründet daraufhin eine Stadt, die früh von Gewalt geprägt ist.
Nach einer kurzen Pause lässt Lina Beckmann das Publikum in einem sehr komischen Auftritt Wein verkosten. In „Dionysos“ nimmt der vom nunmehr herrschenden Pentheus (Kristof Van Boven hoch zu Ross) verlachte Dionysos (Carlo Ljubek) - vermutlich ein Sohn des Gottes Zeus - Rache und versetzt die Stadt in einen bacchantischen Rausch. Ein Heer von Taiko-Trommlerinnen und -Trommlern verkörpert auf der Bühne das finale Kriegsgetümmel. Das Ensemble liefert einige spielerische Glanzpunkte an einem Abend, an dem der sanft modernisierte Text von Roland Schimmelpfennig - neben Passagen des Dichters Euripides - im Mittelpunkt steht.
Der Zyklus wird alle zwei Wochen mit den weiteren Teilen „Laios“, „Ödipus“, „Iokaste“ und „Antigone“ fortgesetzt. Die Teile bauen aufeinander auf, können aber auch einzeln angeschaut werden. An vier Wochenenden gibt es Marathon-Vorstellungen mit allen Teilen.