Lauenburg (dpa/lno). Auch zehn Jahre nach dem „Jahrhunderthochwasser“ ist die Stadt Lauenburg an der Elbe noch immer ohne ausreichenden Flutschutz. Seit Juni 2022 laufen die Bauarbeiten. „Die Kosten sind noch völlig ungewiss“, sagt Amtsleiter Asboe.
Der Hochwasserschutz für die Altstadt von Lauenburg kommt nur langsam voran. Die derzeit laufenden Arbeiten im Bereich der Palmschleuse würden voraussichtlich 2024 abgeschlossen, sagte der Leiter des Stadtentwicklungsamtes, Christian Asboe, am Freitag. Mit dem nächsten Bauabschnitt könne aber voraussichtlich erst 2025 begonnen werden. Der geplante Hochwasserschutz für die gesamte Altstadt werde frühesten 2030 fertig sein, sagte er.
Bei der sogenannten Jahrhundertflut im Sommer 2013 hatte das Wasser der Elbe tagelang bis zu zehn Meter hoch in der Altstadt gestanden und schwere Schäden angerichtet. Die Kosten für den geplanten Hochwasserschutz schätzt Asboe auf mindestens 50 Millionen Euro. „Die genaue Höhe ist noch völlig ungewiss.“
„Hauptproblem ist in erster Linie die komplizierte Struktur der Zuständigkeiten“, sagte Asboe. „In die Genehmigung einer einzigen Maßnahme sind viele verschiedene Ämter eingebunden, die alle gehört werden müssen“, sagte er. Dadurch gehe viel Zeit verloren.
Für den Weiterbau des Hochwasserschutzes im Bereich der Altstadt drohen weitere Schwierigkeiten. Da der Hochwasserschutz überwiegend auf Privatgrundstücken errichtet werden müsse, benötige die Stadt die Zustimmung der rund 60 Hausbesitzer, sagte Asboe. „Schon für die sechs Grundstücke am Ruferplatz haben wir fast ein Jahr gebraucht. Die übrigen Grundstückseigentümer zu überzeugen, einen entsprechenden Grundbucheintrag zuzulassen, ist ein sportliches Vorhaben“, sagte er.
Auch für die „Betroffenengemeinschaft Hochwasser Lauenburg“ sind die unübersichtlichen Zuständigkeiten ein wesentliches Hindernis für eine schnelle Verwirklichung des Hochwasserschutzes. „Das Land hätte die Planungen und auch die Kostenübernahme wie beim Küstenschutz in einer Hand konzentrieren sollen, anstatt sie auf viele Stellen zu verteilen, sagte Hajo Krasemann, Sprecher der Betroffenengemeinschaft.