Hamburg. Nach den jüngsten Ausfällen der Kreisläufer Weller und Maagard hatte der Verein den Markt sondiert. Bei Weller gibt es jetzt wieder Hoffnung.
Der Handball Sport Verein Hamburg (HSVH) kann die Suche nach einem neuen Kreisläufer vorerst einstellen. Niklas Wellers Schulterschmerzen rühren von einer Entzündung, jedoch keiner strukturellen Verletzung.
Weller kann wahrscheinlich am Sonnabend gegen Leipzig spielen
Das ergab die Magnetresonanztomographie-Untersuchung (MRT) in der Asklepios-Klinik St. Georg. In Melsungen (26:33) hatte sich Weller am vergangenen Donnerstag bei einer Abwehraktion beinahe die rechte Schulter ausgekugelt. Ob der 30-Jährige am Sonnabend (19 Uhr/Sporthalle Hamburg) im ersten Bundesliga-Heimspiel der Saison gegen Leipzig aber auf dem Feld stehen wird, entscheidet sich kurzfristig. Weller ist bekannt dafür, dass er sich von Schmerzen nicht von einem Einsatz abhalten lässt. Für das Spiel sind bisher 2720 Karten verkauft.
„Ich bin froh, dass nichts ernsthaft kaputt gegangen ist und hoffe jetzt, dass die Reizung und die Schmerzen schnell besser werden und ich schnellstmöglich wieder mit Vollgas ins Training einsteigen kann und möglichst zeitnah auch wieder spielen und der Mannschaft helfen kann“, sagte Weller nach dem Befund – und machte sich direkt auf den Weg in den Kraftraum.
In Magdeburg war die Hamburger Abwehr ein Torso
Bei der 24:35-Niederlage am Sonntag bei Champions-League-Sieger SC Magdeburg fehlte dem HSVH ein professioneller Kreisläufer, weil neben Weller auch der Däne Andreas Maagard (25/Rippenbruch) zuschauen musste. Die Abwehr der Hamburger ähnelte deshalb einem Torso, im Angriff wurde die Durchschlagskraft der beiden vermisst. Oberligaspieler Tobias Pachmann (19), der gegen Leipzig wieder im Kader stehen wird, konnte Weller und Magaard noch nicht ersetzen, lieferte aber eine ordentliche Partie ab und warf ein Tor.
Nach den Verletzungen seiner beiden etatmäßigen Kreisläufer war der HSVH zwischenzeitlich auf der Suche nach einer Interimslösung. Schon Maagards Rippenbruch vor dem Melsungen-Spiel hatte in der vergangenen Woche erste Aktivitäten bei Geschäftsführer Sebastian Frecke und Trainer Torsten Jansen ausgelöst. Wellers Verletzung erhöhte den Druck, kurzfristig Ersatz zu finden. Das ist jetzt wohl nicht mehr nötig. In der Handball-Bundesliga können noch bis Mitte Februar 2024 Spieler nachverpflichtet werden.
Weller gilt als der leidenfähigste Spieler in der Hamburger Mannschaft
Weller spielt seit acht Jahren für den HSV Hamburg, hat als Einziger alle Aufstiege von der Oberliga Hamburg-Schleswig-Holstein bis in die Bundesliga mitgemacht. In der Mannschaft gilt Weller als der Leidensfähigste. „Wenn der Arzt sagt, es tut nur weh, aber es kann in der Schulter nichts kaputtgehen, dann spielt er, bis Magaard wieder fit ist“, heißt es im Team.