Hamburg. Schüsse am Freitagabend in Hamburg. Das schwer getroffene Opfer stirbt kurz nach der Tat. Gesucht wird ein junger Täter. Die Hintergründe sind weitgehend unklar.
Nach tödlichen Schüssen auf einen jungen Mann sucht die Hamburger Polizei weiter nach dem flüchtigen Täter. Der Unbekannte hatte am späten Freitagabend einen Mann auf einer Straße im Stadtteil Borgfelde erschossen, wie die Polizei mitteilte. Zeugen hatten die Polizei alarmiert, weil sie Schüsse gehört hatten und ein Mann auf dem Boden lag. Das Opfer wurde den Angaben zufolge in die Brust und ins Bein getroffen.
Rettungskräfte brachten ihn in ein Krankenhaus, wo er starb. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich bei dem Opfer um einen 2003 geborenen Mann. Die Polizei hingegen gab am Samstagabend an, er sei 18 Jahre alt gewesen. Zu den Hintergründen der Tat in der Nähe des Berliner Tors hieß es von der Polizei, dass das Opfer aus zunächst unbekannten Gründen mit dem Täter in Streit geraten sei. Dieser habe daraufhin die Schüsse abgefeuert und sei mit einem Fahrrad geflüchtet. Die Mordkommission übernahm die Ermittlungen.
Der Gesuchte soll um die 18 Jahre alt und etwa 1,85 bis 1,95 Meter groß sein und längere dunkle Haare haben. Er war den Angaben zufolge mit einer hellen Jeans und einem dunklen Oberteil bekleidet. Am Sonntagmittag lief die Fahndung noch, wie ein Sprecher der Polizei sagte.
Angesichts weiterer Gewalttaten in der Nacht zu Sonnabend warnte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) vor einer ausufernden Gewalt in Hamburg. „Das muss erneut eine Mahnung sein“, sagte der Hamburger Landesvize Lars Osburg dem „Hamburger Abendblatt“.
Es sei zu befürchten, dass diese Taten auch einen Hintergrund in der Bandenkriminalität hätten. „Wenn Banden ihre Streitigkeiten auf offener Straße austragen und Schusswaffen und Messer einsetzen, dann müssten die Alarmglocken eigentlich sehr laut schrillen“, sagte Osburg der Zeitung. Solche Gewalttaten könnten ein Klima der Angst weit über das Milieu hinaus verbreiten.
„Wir müssen den Rechtsstaat wieder stärken und Straftätern gegenüber Autorität zurückgewinnen. Ein Wegschauen kann und darf sich niemand erlauben“, sagte Osburg der „Hamburger Morgenpost“.