Hamburg (dpa/lno). 200 Euro für Konzerte oder Bücher, fürs Kino oder Museum. Seit Mitte Juni schenkt der Bund jungen Menschen ein Budget für Kultur. Hamburgs Kultursenator Brosda begrüßt das, sieht aber auch Verbesserungsbedarf.
Knapp zwei Monate nach dem Start des Kulturpasses für 18-Jährige hat sich Kultursenator Carsten Brosda für einen leichteren Zugang dazu ausgesprochen. „Ich hoffe natürlich auch, dass man im Bund noch mal guckt, kriegt man das vielleicht noch besser hin, den Jugendlichen das aktiver anzubieten“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Denn junge Menschen müssten noch eine ganze Menge selbst machen, sich selbst registrieren und das Ganze beantragen.
„Da würde ich mir schon wünschen, dass es möglich wäre, das noch einfacher zu machen“, erklärte Brosda. Damit tatsächlich alle jungen Menschen von dem Angebot erfahren, wäre aus seiner Sicht etwa ein Brief an alle 18-Jährigen wünschenswert. Darin könnte die Bundesregierung über das Angebot und die Registrierung informieren, so Brosda.
Seit Mitte Juni dieses Jahres stehen 18-Jährigen über den Kulturpass 200 Euro für kulturelle Events und Produkte zur Verfügung. „Im Großen und Ganzen ist es eine wunderbare Gelegenheit für junge Menschen, einfach mal auszuprobieren, was das kulturelle Leben vom Konzert über das Buch bis zum Kinobesuch eigentlich alles bieten kann.“ Er erhoffe sich, dass der Kulturpass auch Menschen dazu ermuntere, „die sich vielleicht gerade fragen: „Kann ich mir das leisten, Kultureinrichtungen zu nutzen?““.
Nach Angaben der Bundesregierung haben sich bis Anfang August knapp 350.000 Personen in der App für den Kulturpass registriert. Rund 130.000 der 18-Jährigen darunter haben das Budget demnach über eine elektronische Identifizierung freigeschaltet. Insgesamt können bis zum Jahresende rund 750.000 Berechtigte auf das Angebot zugreifen, die als 2005 Geborene in diesem Jahr 18 Jahre alt werden. Gültig bleiben soll das Guthaben bis zu zwei Jahre lang.
Das Pilotprojekt, das auf eine Initiative von Kulturstaatsministerin Claudia Roth zurückgeht, soll 18-Jährigen nach der Pandemie kulturelle Live-Erlebnisse finanziell erleichtern. Sollte der Kulturpass ausreichend genutzt werden, will Roth das Angebot in Zukunft auf weitere Altersgruppen ausweiten. Aus Sicht der Kulturstaatsministerin ist es ein Erfolg, wenn etwa zwei Drittel der Berechtigten auf den Kulturpass zugreifen.