Hamburg. Das Hamburger Abendblatt wird 75. Leser haben nun die Möglichkeit auf ein Treffen mit Peter Tschentscher. So können Sie teilnehmen.

Im Dachstuhl des Hauses an der Mönckebergstraße 11, das sie wiederaufbauen sollen, machen Arbeiter eine gruselige Entdeckung: Aus einem seit mindestens 15 Jahren nicht mehr genutzten Warmwasserspeicher, den sie abbrechen müssen, rollen ihnen zwei Totenschädel entgegen. Jetzt ermittelt die Kripo.

Der nächste Fall: Ein Richter rügt in der Sitzung des Schöffengerichts die Verteidigerin scharf. Ihm erscheinen ihre „starke Schminkauflage und die auffallend rot lackierten Fingernägel in Anbetracht der Not des Volkes unangebracht“. Und dann noch: Die Post will in Hamburg versuchsweise eine Selbstwählanlage für den Fernsprechverkehr in Betrieb nehmen, sodass das „Fräulein vom Amt“ überflüssig werden könnte. Und schließlich: Dem ehemaligen Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht wird der Antrag auf Zuzug nach Hamburg abgelehnt.

75 Jahre Hamburger Abendblatt: Erste Ausgabe kostete nur 20 Pfennige

Was Sie jetzt gerade gelesen haben, darüber berichtete das Hamburger Abendblatt vor knapp 75 Jahren. Und zwar gebündelt auf einer Seite, der einzigen Hamburg-Seite in der gesamten Zeitung. Am 14. Oktober 1948 erschien die erste Ausgabe des Abendblatts überhaupt. Die Zeitung mit der Nummer 1 kostete 20 Pfennige und hatte einen Umfang von gerade einmal acht Seiten. Fotos gab es – bis auf der letzten Seite – kaum.

Der Titel war größtenteils der politischen Berichterstattung reserviert. So lautete die Schlagzeile „Frankreich ändert seine Deutschland-Politik“, die sehr kleine Optik beschäftigte sich mit dem Wahlkampf in den USA, und das „Menschlich gesehen“, das es von Anfang an gibt, galt Paul Hoffman, dem Hauptverwalter der Marshallhilfe („Manager der Europahilfe“). Seit jenem 14. Oktober im Jahr der großen Währungsreform gibt es das Hamburger Abendblatt.

Das Hamburger Abendblatt wird 75 und feiert mit seinen Leserinnen und Lesern

In wenigen Wochen wird diese Zeitung also 75 Jahre alt. Und das wollen wir mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, feiern. Am vergangenen Wochenende haben wir unsere große Serie gestartet. Bis zur Jubiläumsausgabe blicken wir täglich in einer Folge zurück auf die 75 Themen und Ereignisse, die die Stadt in dieser Zeit geprägt und verändert haben.

Wir schreiben über große Persönlichkeiten, Siege und Niederlagen, Dramen und Affären. Und über Projekte, die nicht nur die Stadt, sondern auch unser Leben in Hamburg verändert haben. Unser Wunsch war zudem, Leserinnen und Lesern zu einer besonderen Veranstaltung einladen zu können.

Besondere Aktion: Ausgewählte Leser treffen Peter Tschentscher zum Gespräch

Und die hat der Senat um Bürgermeister Peter Tschentscher möglich gemacht. Wir laden anlässlich unseres Geburtstages 25 Leserinnen und Leser zu einem Treffen und Gespräch mit dem Ersten Bürgermeister in das Senatsgästehaus ein – inklusive einem Blick hinter die Kulissen des Gebäudes am Feenteich.

Das Ganze passiert am Montag, 9. Oktober, in der Zeit zwischen 10.30 und 12 Uhr. Moderiert wird das Treffen von Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider. „Ich freue mich sehr, anlässlich unseres 75. Geburtstags mit Leserinnen und Lesern ins Gästehaus des Senats gehen zu können – und damit an einen Ort, an den man als Hamburger normalerweise nicht so leicht kommt. Das wird sicher ein unvergessliches Erlebnis“, sagt der Chefredakteur des Hamburger Abendblatts.

Tschentscher stellt sich den Fragen der Abendblatt-Leser

In dem Gespräch mit Peter Tschentscher können Sie Fragen stellen zu fünf verschiedenen Themenfeldern. Und zwar zu Hafen/Wirtschaft, Klimawandel, Soziales/Ehrenamt, Mobilität und Kultur. Was wollten Sie schon immer mal vom Bürgermeister wissen? Vielleicht, was Hamburg konkret macht, um klimaneutral zu werden?

Oder: Welche Bedeutung der Hafen in zehn Jahren für das wirtschaftliche Wohlergehen der Stadt haben dürfte? Oder was die Stadt tut, um gesellschaftliches und ehrenamtliches Engagement zu stärken? Oder wann er mit den ersten autonom fahrenden Pkw in Hamburg rechnet? Oder, oder, oder.

75 Jahre Abendblatt: So bewerben Sie sich für das Gespräch mit Tschentscher

Sie haben die freie Wahl bei Ihren Fragen zu den fünf Themenblöcken. Schreiben Sie uns, was Sie vom Hamburger Bürgermeister wissen wollen. Neben Ihrer inhaltlichen Frage und Ihren personenbezogenen Angaben wollen wir von Ihnen auch wissen, warum Sie den Hamburger Bürgermeister treffen möchten. Aus allen Einsendungen bis zum 9. September wählt eine Jury die 25 Leserinnen und Leser aus, die im Senatsgästehaus dabei sein werden.

Sie können Ihre Bewerbung auf dem ausgefüllten Coupon persönlich in der Hamburger Abendblatt-Geschäftsstelle (Großer Burstah 18–32) abgeben. Sie können ihn uns aber auch mailen an die Adresse: tschentscher-abendblatt@funkemedien.de . Oder sie nutzen den folgenden Link: abendblatt.de/tschentscher

Die Jury wird sich nur mit diesen vollständig ausgefüllten Bögen befassen. Wer am 9. Oktober dabei sein wird, wird von uns bis Freitag, 22. September, persönlich benachrichtigt. Das heißt: Wir informieren nur über Zusagen, Leserinnen und Leser, die nicht dabei sein können, bekommen keine Absage.

Tschentscher ist seit 2018 Erster Bürgermeister Hamburgs

Der Sozialdemokrat Peter Tschentscher ist seit dem 28. März 2018 Hamburgs Erster Bürgermeister – und damit Nachfolger des heutigen Bundeskanzlers. Olaf Scholz hatte als neu gewählter Hamburger Bürgermeister Tschentscher 2011 zu seinem Finanzsenator gemacht. Die Aufgabe – in diese Zeit fiel die Rettung der angeschlagenen HSH Nordbank – hatte Tschentscher bis zu seiner Wahl zum Hamburger Bürgermeister inne.

Das Gespräch zwischen Abendblatt-Lesern und Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher findet im Senatsgästehaus statt.
Das Gespräch zwischen Abendblatt-Lesern und Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher findet im Senatsgästehaus statt. © imago/Manngold | imago stock

Die Zeit als Regierungschef einer rot-grünen Koalition ist stark geprägt durch Corona-Pandemie. Der Labormediziner Tschentscher, dem die Medizinische Fakultät der Hamburger Universität 2008 die Habilitation erteilt hatte, verfolgte von Anfang an eine konsequente, klare und strenge Linie in der Bekämpfung des Virus.

75 Jahre Abendblatt: Gespräch findet im Senatsgästehaus statt

Martin Haller hatte das Senatsgästehaus Martin Haller 1868 ursprünglich für einen Hamburger Baumaterialeinhändler geplant. Seit 1965 nutzt die Freie und Hansestadt die klassizistische weiße Villa mit ihren repräsentativen Räumen, einer Bibliothek und sieben Schlafzimmern, um hier, in bester Lage, „hoch- und höchstrangige“ Besucher der Stadt unterzubringen.

Die vor einem Jahr verstorbene Königin Elizabeth II. war der erste Staatsgast, der hier übernachtete. Später folgten als Übernachtungsgäste ihr Sohn, der heutige König Charles, mit seiner ersten Frau Diana, PLO-Chef Jassir Arafat oder der Dalai Lama. Während der G-20-Konferenz der wichtigsten Staatschefs 2017 hatte Hamburg US-Präsident Donald Trump auf der Uhlenhorst untergebracht