Moisburg (dpa/lni). In Deutschland werden jährlich 25 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. In sechs Monaten ist es wieder so weit. Nicht allen angehenden Weihnachtsbäumen passt das trockene Wetter. Die gute Nachricht: Deutlich teurer werden die Bäume dieses Jahr wohl nicht.
Hohe Temperaturen und lange Trockenheit wie es sie vielerorts auch in diesem Jahr gibt sind keine idealen Wachstumsbedingungen für angehende Weihnachtsbäume. „Eine Beregnung von Weihnachtsbäumen findet in der Regel nicht statt“, sagt Saskia Blümel, Geschäftsführerin des Unternehmens Lieblingstanne sowie des Familienbetriebs Blümels in Moisburg (Kreis Harburg). Allerdings kommt vor allem die Nordmanntanne mit dem Wetter gut klar.
Die habe nämlich im Vergleich zu Fichten und Kiefern eine Pfahlwurzel, die weit in die Erde hineinreiche. „Die sorgt dafür, dass sie das Wasser auch aus tiefen Schichten ziehen kann. Daher kommen diese Bäume mit der aktuellen Situation noch gut zurecht“, erklärt Blümel der Deutschen Presse-Agentur. „Fichten und Kiefern haben da schon mehr zu kämpfen, werden aber auch nur in einem deutlich geringeren Maß angebaut und nicht so häufig als Weihnachtsbaum nachgefragt.“
Auch der Chef der Weihnachtsbaumplantage Ostseetanne in Marlow (Kreis Vorpommern-Rügen), Benedikt Schneebecke, sagte, das Wetter sei nicht optimal. Vor allem die neu gepflanzten Bäume hätten es ein bisschen schwerer. Bei Ostseetanne stehen auf rund 200 Hektar Weihnachtsbäume, vom gerade mal 25 Zentimeter hohen Setzling bis zum über 2,5 Meter hohen Baum. Neupflanzungen erfolgen bislang stets im Frühjahr auf rund 25 Hektar. Allerdings denkt Schneebecke darüber nach, die Pflanzzeit wegen der Trockenheit auf den Herbst zu verlagern.
Die Bäume, die in diesem Jahr die Wohnzimmer zur Weihnachtszeit schmücken, wurden etwa 2013 gepflanzt. Eine durchschnittliche Nordmanntanne wird mit etwa drei Jahren gepflanzt und steht dann weitere sechs bis acht Jahre in der Plantage, bevor sie für das Weihnachtsfest gesägt wird. Dann hat sie eine Höhe von etwa 175 Zentimetern.
2022 und auch in den letzten Jahren lagen die Preise deutschlandweit meist innerhalb der Spanne von 21 bis 27 Euro pro laufendem Meter, in den meisten Fällen eher an der unteren Grenze. Das dürfte in etwa so bleiben, vermutet Christian Mai, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Deutschland: „Nach ersten Gesprächen unter Produzenten und Händlern kann die gleiche Preisspanne für den Baum pro Meter wie in 2022 angenommen werden.“