Die Altonale läuft, Kinder freuen sich auf „Laut & Luise“, Konzertfans sonnen sich auf dem Lattenplatz – was in Hamburg gerade abgeht.

Mitte Juni ist in der Hansestadt die Zeit der großen und kleinen Open-Air-Veranstaltungen für Jung und Älter. Ob nun bei der Altonale, in Planten un Blomen oder auf dem Lattenplatz. Doch bekannte Autoren aus nah und fern, die lesen lieber in geschlossenen Räumen. Noch.

Ein Festival der kulturellen Vielfalt auf und an den Straßen Altonas

Kunstcontainer auf der Altonale
Kunstcontainer auf der Altonale © Thomas Panzau

Auch nach Corona ist die Altonale das größte Kulturfestival Norddeutschlands. Gut zwei Wochen lang können Kunst-, Literatur-, Theater-, Film- und Musikliebhaber, Fans vom Straßenfest (30.6. bis 2.7.) und vom internationalen Festival der Straßenkünste Stamp (30.6./1.7.) Neues entdecken. Mehr als 200 Veranstaltungen locken an ungewöhnliche Orten in Altona-Altstadt, in Ottensen und rund um den Platz der Republik, dem Festivalzentrum. Auf jener Bühne stellt an diesem Sonnabend, 17. Juni, um 19 Uhr etwa Gitarrist Pedro Martinez einen musikalischen Dialog zwischen Latino-Rhythmen, Jazz und Klassik her. Am Sonntag (11 Uhr) bewegt sich dort die Junge Deutsche Philharmonie zwischen westlicher und fernöstlicher Musiktradition. Zum Vormerken: Am 23. Juni (19.30 bis 21 Uhr, Zeltbühne/Christianswiese) stellt Singer-Songwriterin Kimsar aus Frankreich live ihre neue Platte vor, am selben Abend (22.30 Uhr, Zeise-Kino) lesen fünf Autoren unveröffentlichte Texte über das, was sie nicht schlafen lässt: Simone Buchholz, Leonhard Hieronymi, Nora Gantenbrink, Hinnerk Köhn und Anselm Neft. Namen, die über Altona hinaus bekannt sind.

Altonale bis 2.7., in Altona-Altstadt und Ottensen, rund ums Festivalzentrum Platz der Republik (S Altona, S Ottensen), Eintritt im Freien frei; www.altonale.de

Französischer Erfolgsautor stellt Umwelt-Thriller in Barmbek vor

Bereits mit seinem ins Deutsche übersetzten Debütroman „Das Herz der Leopardenkinder“ sorgte Wilfried N’Sondé hierzulande für Aufsehen. Der 1968 in Brazzaville (Kongo) geborene und in Paris aufgewachsene Künstler lebte 25 Jahre lang als Autor, Musiker und Komponist in Berlin. Auf seiner aktuellen Lesereise stellt N’Sondé an diesem Sonnabend, 17. Juni, in Barmbek seinen neuen Roman „Frau des Himmels und der Stürme“ vor, erschienen im Kopf & Kragen Literaturverlag. Ein spannender und vielschichtiger Umwelt-Thriller über die Harmonie zwischen Mensch und Natur, die Verbundenheit zwischen den Völkern, Identitätsfragen und die russische Gasmafia. Klingt nötiger und aktueller denn je.

Wilfried N’Sondé: „Frau des Himmels und der Stürme“ Sa 17.6., 19.30, Afrotopia culture + innovation (Bus 18, 22, 171, 261), Biedermannpl. 19, Eintr. 8,-/erm 5,-

Ein ganzer lauter Tag für Kinder in Planten un Blomen

Spaß mit Gong beim Kinderfestival „Laut & Louise“ in Planten un Blomen
Spaß mit Gong beim Kinderfestival „Laut & Louise“ in Planten un Blomen © Richard Stöhr

Leise wird es nicht am Sonntag, 18. Juni, in Planten un Blomen: Das Kinderfestival „Laut & Luise“ lädt Familien zum spielerischen Genießen von Liedern, Klängen und Tänzen, und das sowohl zum Erleben als auch zum Mitmachen. Im Musikpavillon und auf der Bühne im Rosengarten sowie in der Opernlounge singen und spielen unter anderem Sebó, Mischpoke und der Mädchenchor Hamburg. Es gibt Trommel-Workshops, Hip-Hop-Tanz und vieles zum Ausprobieren, vom Kinder- bis zum Wasserorchester. Alle Angebote sind kostenlos, Spenden willkommen.

„Laut & Luise“ So 18.6., 13.00–18.00, Planten un Blomen, rund um den Musikpavillon (U Messehallen U/S Sternschanze), Eingang Tiergartenstraße, Eintritt frei; www.kinderkinder.de

Junge Menschen feiern in der Laeiszhalle musikalisch ihre „Freiheit“

Wenn sich 450 (!) Kinder und Jugendliche auf der Bühne der Laeiszhalle tummeln und gemeinsam musizieren, ist es Zeit für das Jahreskonzert von The Young ClassX. Das vor 23 Jahren von den Otto Group und dem Hamburger Ensemble Salut Salon initiierte Musikförderprogramm steht am 19. Juni unter dem Motto „Freedom“. Dem Begriff „Freiheit“ nähern sich die drei Klangkörper der Mendelsohn Orchesterfamilie philosophisch und musikalisch. Und mehrere The-Young-ClassX-Chöre gewähren Einblicke in die Vielfalt der Werke der Familie Mendelssohn.

„Freedom!“ The-Young-ClassX-Jahreskonzert Mo 19.6., 19.00, Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Joh.-Brahms-Platz, Rest- und Hörplätze zu 15,-/erm. 10,- unter www.theyoungclassx.de

Schweizer Bestsellerautor macht mit „Alaska“ mitten in Hamburgs City Halt

Die bislang fünf Romane von Joël Dicker wurden mehr als zwölf Millionen Mal verkauft und in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Im Vorjahr hat der Schweizer Bestsellerautor („Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“) den Verlag Rosie & Wolfie gegründet, in dem auch sein Folgeroman „Die Affäre Alaska Sanders“ erschienen ist. Er spielt zunächst im Jahr 1999, als an der US-Ostküste die Leiche der jungen Alaska Sanders entdeckt wird. Der Fall scheint klar; elf Jahre später aber erhält Sergeant Perry Gahalowood eine verstörende Nachricht. Mit seinem Freund, dem Schriftsteller Marcus Goldman, rollt er den Fall neu auf – und fördert überraschende Details aus Alaskas Vergangenheit zutage Welche, gibt Autor Dicker womöglich bei seiner Buchvorstellung am 21. Juni im Thalia Buchhaus preis.

Joël Dicker: „Die Affäre Alaska Sanders“ Mi 21.6., 20.15, Thalia Buchhaus (U/S Hbf.), Spitalerstraße 8, Karten zu 15,- in allen Thalia Buchhandlungen und unter www.thalia.reservix.de

Mörderische Spannung im Neuen Amt in Altona

Das ehemalige Finanzamt Altona wird derzeit zu einem Co-Working-Space umgebaut. Das Erdgeschoss im „Neuen Amt“ dient bereits als Kreativschmiede. Am 22. Juni ist dort Hochspannung mit drei Hamburger Autoren garantiert. In „Alsternacht“ (von Leo Hansen) geht es um Serienmorde in der Hansestadt, in „Veljkos Café“ (Nils Petersen) um ein Verbrechen an der Detlev-Bremer-Straße und im Abendblatt-Kriminalroman „Vergiss den Tod“ (Peter Wenig) um das Schicksal einer demenzkranken Witwe, die in die Fänge von falschen Freunden gerät.

Hamburger Krimiabend im Neuen Amt Do 22.6., 19.30, Neues Amt Altona (S Altona), Neue Große Bergstraße 3, Eintritt frei; www.neuesamt.org

Das Haus Jupiter an der Mönckebergstraße ist voll auf Linie

Seitdem das kreative Freiflächen-Konzepthaus Jupiter neu eröffnet wurde, ist mehr Schwung im Laden: Während im Erdgeschoss Designstücke verkauft werden und oben auf der Dachterrasse bei Getränken und Musik die Gäste entspannen, bespielen verschiedene Akteure die dazwischenliegenden Geschosse. Der Landesverband Hamburger Galerien etwa kuratiert mit wechselnden Ausstellungen den First Floor. Dort haben die Galeristinnen Ruth Sachse und Angela Holzhauer jüngst „Linientreu“ eröffnet: sechs künstlerische Positionen, die von der Verwendung des Bleistifts bis zur digitalen Linie reichen.

„Linientreu“ bis 29.6., Di–Sa, So 18. und 25.6., 13.00–18.00, Jupiter, (U/S Hbf.), Mönckebergstraße 2-4, Eintritt frei, www.galerien-in-hamburg.de

Sommerlicher Akustik-Pop auf dem Lattenplatz

Endlich Juni, endlich Sonne, endlich „Acoustics“: Am 21. Juni startet die seit mehr als zehn Jahren beliebte Reihe mit Open-Air-Konzerten auf dem Lattenplatz vor dem Knust mit Akustik-Pop von M. Byrd, Ewan Mainwood und Jupiter Flynn. Weiter geht es am 5. Juli mit Ami Warning, Anna Hauss und Mya. Bis zum 30. August sind weitere „Acoustics“-Termine geplant. Als „Eintritt“, sprich Spende kann man beim ersten Getränk einen Soli-Becher für 5 Euro dazubestellen.

„Acoustics“ Mi 21.6., 18.00–20.00, Lattenplatz (U Feldstraße), Neuer Kamp 30, Spende 5,-; www.acousticconcerts.com

Feine Kunst-Stücke aus Japan in der Hamburger Innenstadt

Toshifumi Hiroses Werk „Sonniger Tag im Mai“, 2021
Toshifumi Hiroses Werk „Sonniger Tag im Mai“, 2021 © Andreas Weiss 

Shakkei, die Gartengestaltung, die in Japan und China ganz besonderen Designvorschriften untergeordnet ist, ist das übergreifende Thema in der aktuellen Ausstellung von Mikiko Sato. Die Schau, in der die Künstler Yumi Nakata, Toshifumi Hirose und Ken’ichiro Taniguchi das jahrhundertealte Prinzip der „geliehenen Landschaft“ in den Kontext zeitgenössischer Kunst überführen, ist der Beitrag der japanischen Galeristin zum 10. Hamburger Architektursommer. Sie hat in diesem Jahr zusätzlich zu ihrem Standort am Klosterwall eine temporäre Galerie im Hamburger Hof eröffnet. Dort ist viel Raum für Taniguchis filigrane Skulpturen oder Nakatas großformatige Ölbilder.

„Shakkei und zeitgenössische japanische Kunst“ bis 28.7., Di–Fr 12.00–18.00, Sa 12.00–16.00, Mikiko Sato Gallery temporary (U/S Jungfernstieg), Jungfernstieg 26-28, Eintritt frei,
www.mikikosatogallery.com