Hamburg (dpa/lno). Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan hält die Öffnung des Gebäudeenergiegesetzes für wasserstoffkompatible Gasheizungen für einen Fehler. „Als Energiesenator muss ich darauf hinweisen, dass Wasserstoff zum Heizen eine ineffiziente und teure Sackgasse ist - und das mit Sicherheit auch bleiben wird“, sagte der Grünen-Politiker am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Damit bleibe das Land abhängig vom Erdgas.
Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan hält die Öffnung des Gebäudeenergiegesetzes für wasserstoffkompatible Gasheizungen für einen Fehler. „Als Energiesenator muss ich darauf hinweisen, dass Wasserstoff zum Heizen eine ineffiziente und teure Sackgasse ist - und das mit Sicherheit auch bleiben wird“, sagte der Grünen-Politiker am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Damit bleibe das Land abhängig vom Erdgas.
„Das ist schlecht fürs Klima und teuer für Verbraucherinnen und Verbraucher, da die Erdgaspreise in Zukunft allein deshalb steigen werden, weil sie in den europäischen Emissionshandel einbezogen werden“, warnte Kerstan. Vermeintlich günstige Investitionen in neue Gasheizungen führten so mittelfristig zu hohen Betriebskosten - „und das besonders für Mieterinnen und Mieter, die bei der Wahl der Wärmeversorgung nicht mitentscheiden können, sie am Ende aber teuer bezahlen müssen“. Ideal für eine klimaneutrale und kostenstabile Wärmeerzeugung seien dagegen Wärmepumpen.
Sollen bestehende Gasverteilnetze kompatibel für Wasserstoffbeimischungen werden, und seien es nur 30 Prozent, wären enorme Investitionen erforderlich - und das bei einem schwindend geringen Angebot von grünem Wasserstoff, sagte Kerstan. Aus seiner Sicht sollte die knappe Ressource Wasserstoff jenen Bereichen vorbehalten bleiben, die anders nicht dekarbonisiert werden könnten: Die Industrie, besonders die Grundstoffindustrie, und bestimmte Mobilitätsanwendungen.
Grundsätzlich zeigte sich Kerstan erfreut, dass der Streit in Berlin um das GEG mit dem Kompromiss ein Ende gefunden habe. Die kommunale Wärmeplanung erhalte darin eine hohe Bedeutung. Kerstan warnte jedoch: „Bundesweit könnte das für viele Kommunen eine große Herausforderung oder sogar Überforderung bedeuten.“ Hamburg selbst sieht der Umweltsenator auf einem guten Weg. „Mit dem Rückkauf der Fernwärme haben wir die wichtigste Voraussetzung für die Wärmeplanung bereits geschaffen - schon im Herbst werden wir erste Eckpunkte dazu vorstellen, 2024 soll sie fertig sein.“