Hamburg. Nach dem harten Winter gibt es endlich Nachwuchs bei den Alsterschwänen. Um wen sich der Schwanenvater noch kümmert.
Nach einem Winter mit vielen Einschränkungen und Verlusten haben die ersten Hamburger Alsterschwäne nun Nachwuchs bekommen. „Die ersten sieben Küken sind geschlüpft“, sagtHamburgs Schwanenvater Olaf Nieß. Die flauschigen, grauen Kleinen würden im Bereich der Oberalster schwimmen. Konkreter wollte er nicht werden, damit die Küken nicht durch zu viele neugierige Blicke gestört werden.
Das Nest mit den sieben Küken sei bislang das erste, in dem schon Schwanennachwuchs geschlüpft ist. „Bei den anderen warten wir mal ab. Interessant ist, dass manche Paare jetzt noch Brutplätze suchen. Das könnte sich in diesem Jahr also noch gut in die Länge ziehen.“
Alsterschwäne: Die ersten sieben Küken sind geschlüpft
Nieß geht davon aus, dass derzeit rund 80 Schwäne in den Kanälen und Nebenarmen unterwegs sind. Er und sein Team hoffen, dass wieder bis zu zehn Brutpaare erfolgreich Küken aufziehen. Das wäre gut, denn in den vergangenen Monaten haben sowohl die Vogelgrippe als auch eine Bakterienkrankheit den eigentlich etwa 120 Exemplare umfassenden Bestand auf rund 65 Tiere schrumpfen lassen. Die übrigen Schwäne auf den Gewässern Hamburgs sind in der Saison zugeflogene Tiere.
- Alsterschwäne: Erschreckend wenige kehren auf Alster zurück
- Alsterschwäne sind zum Schutz vor Vogelgrippe unter Zelten
- Alsterschwäne: Was ihren Umzug ins Winterquartier erschwerte
Das Hamburger Schwanenwesen ist eine städtische Dienststelle. Es hat eine jahrhundertelange Tradition, denn in Hamburg gelten die Schwäne als Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit der Hansestadt - und als eines der Wahrzeichen Hamburgs. Das Amt des Schwanenvaters gibt es seit 1674. Olaf Nieß besetzt somit die wohl älteste Planstelle der Stadt Hamburg.
Schwanenvater betreut auch Enten- und Gänseküken
Im Hauptquartier am Eppendorfer Mühlenteich - wo im Winter auch die Alsterschwäne unterkommen - werden zudem derzeit auch zahlreiche verwaiste und gerettete Gänse- und Entenküken im Brutkasten ausgebrütet. „130 Küken sind schon geschlüpft. Am Ende der Saison werden wir bei gut 500 Jungtieren sein“, so Nieß.
Einen wichtigen Anteil daran haben auch die drei Helfer im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ), die noch bis Juli das Team verstärken. Sie assistieren auch bei der Tierrettung in der Stadt. Nieß: „Wer aus Hamburg kommt und einen Führerschein hat, darf sich gern bewerben. Wir suchen noch neue FÖJler.“