Hamburg (dpa/lno). Bei der Bürgerschaftswahl 2020 haben Hamburgs Grüne ihr Ergebnis fast verdoppelt, verfügen über 33 Abgeordnete und stellen vier Senatoren. Nach 1000 Tagen Rot-Grün geben sie sich machtbewusst, haben ihre Themen in einem großen Graffiti an eine Hauswand sprühen lassen.

Hamburgs Grüne gehen nach rund 1000 Tagen rot-grüner Koalition selbst- und machtbewusst in den Rest der bis 2025 dauernden Legislaturperiode. „Kein Angst, schwierige Sachen anzupacken, ich glaube das ist es - nicht dieses Verzögern und abwarten, hoffen, dass es einfach an einem vorbeirauscht“, beschrieb Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) am Mittwoch die Qualitäten der Grünen in der Regierung. Zur Demonstration ihrer Themen und Ideen haben die Grünen an der Stresemannstraße 90 im Schanzenviertel an einer Hauswand ein Graffiti-Bild anbringen lassen, das die Parteivorsitzende Maryam Blumenthal und Fraktionschefin Jennifer Jasberg bei einem Pressetermin vollendeten.

Mit Blick auf die Bürgerschaftswahl 2025 sagte Blumenthal, die Grünen fielen sicher nicht hinter ihren Machtanspruch zurück. Derzeit sortiere sich die Partei noch inhaltlich und mache sich personelle Gedanken. Dazu zähle natürlich auch die Frage nach einer Spitzenkandidatin. „Die Türen sind immer offen für eine so wunderbare Kandidatin wie Frau Fegebank es auch beim letzten Mal auch war“, sagte Blumenthal. Sie mache einen klasse Job. „Wir haben überhaupt keine Gründe zu sagen, da muss es eine Erneuerung oder irgendetwas anderes geben.“ Fegebank könne jederzeit durch diese Tür gehen, derzeit sei aber noch nicht der Zeitpunkt, eine solche Personalie zu verkünden.

Die Grünen hatten bei der Bürgerschaftswahl 2020 ihr Wahlergebnis mit Fegebank an der Spitze fast verdoppelt und verfügen nun über 33 Sitze in der Hamburgischen Bürgerschaft. Jasberg sagte, die Arbeit der vergangenen 1000 Tagen sei vor allem geprägt gewesen von der Corona-Pandemie und den Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. „Wir haben jenseits der Themen, die man mit uns sowieso assoziiert, also sprich Klima und Umweltschutz, Mobilität, auch in vielen anderen Bereichen in den letzten zweieinhalb Jahren sehr, sehr viel gemacht“, sagte Jasberg. Das solle sich auch in dem Wandbild niederschlagen.

„Wir gestalten nicht die Realität, die wir uns wünschen, sondern die Realität, die da ist“, sagte Fegebank. Da hätten sich die Grünen verlässlich gezeigt und stets die Zukunft im Blick. Jasberg betonte mit Blick auf den Koalitionspartner SPD, sie sei froh, dass in Hamburg keine Verhältnisse herrschten wie im Bund. Es sei aber schon eine Herausforderung, „die Zukunft nicht nur im Blick zu haben, sondern auch (...) Fakten zu schaffen, die vielleicht auch im ersten Moment nicht nur gemütlich sind“. Jasberg verwies dabei unter anderem auf den Rückkauf der Energienetze und die Energiewende inklusive des Kohleausstiegs.