Hamburg (dpa/lno). Hamburgs Wirtschaft macht gegen das umstrittene Bewohnerparken mobil. Ehe nicht die Straßenverkehrsordnung geändert worden sei und Gewerbetreibende damit leichter Parkgenehmigungen erhielten, sollten keine weiteren Bewohnerparkgebiete mehr ausgewiesen werden, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Forderungskatalog der Handelskammer. Außerdem müsse eine weitere Reduzierung von Parkraum gestoppt werden.
Hamburgs Wirtschaft macht gegen das umstrittene Bewohnerparken mobil. Ehe nicht die Straßenverkehrsordnung geändert worden sei und Gewerbetreibende damit leichter Parkgenehmigungen erhielten, sollten keine weiteren Bewohnerparkgebiete mehr ausgewiesen werden, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Forderungskatalog der Handelskammer. Außerdem müsse eine weitere Reduzierung von Parkraum gestoppt werden.
Die Stadt weist seit 2015 immer mehr Bewohnerparkzonen aus, um den Anwohnern in den Quartieren das Parken zu erleichtern. Das ist durchaus umstritten, auch weil teils deutlich mehr Parkausweise ausgestellt werden, als Stellplätze vorhanden sind - was wiederum dazu führt, dass Anwohner in Stoßzeiten teilweise genauso schlecht einen Parkplatz finden wie zuvor. Viel Ärger gibt es auch um Arbeitnehmer, die etwa wegen Schichtdiensten auf ihr Auto angewiesen sind, aber keine Parkerlaubnis im Umkreis des Firmensitzes erhalten und drei Euro pro Stunde für das Parken bezahlen sollen.
Nach Angaben der Handelskammer haben in den Gebieten mit geplantem oder schon erlassenem Anwohnerparken rund 66 800 Unternehmen und damit 39 Prozent aller der Handelskammer zugehörigen Unternehmen ihren Betriebssitz - Parkausweise erhielten aber nur jene, die dort mit ihrem Wohnsitz gemeldet seien. „Wir müssen das Bewohnerparken zu einem "Anliegerparken" weiterentwickeln“, sagte Handelskammer-Präses Norbert Aust. Dann würden Firmen, die teils schon seit Jahrzehnten in den Quartieren verwurzelt seien, nicht mehr ausgegrenzt und könnten mit ihren Fahrzeugen zu den gleichen Bedingungen parken wie Anwohner.
„Bis dahin brauchen wir bei den Ausnahmegenehmigungen eine deutlich wirtschaftsfreundlichere Vergabepraxis“, forderte Aust. Beim Ermessensspielraum müsse die Devise lauten: „im Zweifel für die Unternehmen“. Die Handelskammer warnte, Parkraummanagement dürfe nicht dazu führen, dass Betriebe Abwanderungsgedanken hegten. Das stehe der vom Senat angestrebten Mischnutzung von Leben und Arbeiten in den innenstadtnahen Quartieren entgegen.