Hamburg. Die Barmer veröffentlichte Zahlen auf Basis von Krankschreibungen. Vor allem der Vergleich zum Corona-Jahr 2021 verblüfft.

Das vergangene Jahr hatte es in sich, vor allem ab dem Spätherbst rollte eine massive Infektionswelle über Hamburg. Wie hoch der Krankenstand war, zeigen auf handfeste Zahlen: 2022 gab es etwa bei den Barmer-Versicherten Beschäftigten in jedem Monat mehr Krankschreibungen als im vergleichbaren Zeitraum im Jahr 2021.

Das geht aus einer aktuellen Analyse des Barmer-Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Im Dezember 2022 waren es in Hamburg demnach 219 Krankschreibungen je 1000 Versicherten mit Krankengeldanspruch. Das waren mehr als zweieinhalb Mal so viele wie im Corona-Dezember 2021 mit 85 Krankschreibungen je 1000 Arbeitnehmer. Damit war der Dezember 2022 der Monat mit den meisten Fällen von Arbeitsunfähigkeit in der Hansestadt.

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Krankschreibungen in Hamburg: So stark haben die Zahlen zugenommen

Interessant ist weiter, dass im vergangenen Jahr auch der Anteil der Krankschreibungen mit einer Corona-Diagnose unter allen Arbeitsunfähigkeiten zu jedem Zeitpunkt höher war als im Jahr 2021. Während im Juli 2021 nur 0,9 Prozent aller Krankschreibungen einen Corona-Bezug hatten, lag der Anteil laut der Barmer-Auswertung im Juni 2022 bei 21,6 Prozent und damit um das 24-fache höher. Den geringsten Unterschied gab es im Dezember 2021 und 2022, als bei 4,9 beziehungsweise 10,6 Prozent aller Krankschreibungen eine Corona-Diagnose gemeldet wurde.

Laut der Barmer-Analyse gab es in den Jahren 2021 und 2022 deutliche regionale Unterschiede bei den Krankschreibungen. Während es im Dezember 2022 Jahres in Sachsen-Anhalt 268 Krankschreibungen je 1000 Anspruchsberechtigten gab, waren es in Bayern nur 202 je 1000 Anspruchsberechtigte. Damit lag der Wert jeweils mehr als doppelt so hoch wie im Dezember 2021 mit 130 beziehungsweise 93 Arbeitsunfähigkeiten je 1.000 Anspruchsberechtigten. 2021 hatte Hamburg mit 85 Krankschreibungen den bundesweit niedrigsten Wert.