Hamburg. Ein vermeintlicher Polizist hatte sich bei der 89-Jährigen gemeldet und sie vor einem Einbruch in ihrer Bank „gewarnt“.

Die Polizei Hamburg und das LKA haben einen 21-Jährigen vorläufig festgenommen, der im Verdacht steht, mutmaßlicher Geldabholer nach dem Anruf eines falschen Polizeibeamten bei einer Seniorin zu sein.

Wie die Polizei mitteilt, hatte die 89-jährige Frau am Freitagmorgen einen Anruf eines vermeintlichen Beamten der „Polizeistation 28a“ erhalten. Dieser habe der Rentnerin mitgeteilt, dass ihr Bargeld bei der Hamburger Sparkasse aufgrund eines bevorstehenden Einbruchs in Gefahr sei.

Im weiteren Verlauf des Telefonats erfragte der angebliche Polizeibeamte die Vermögensverhältnisse der 89-Jährigen und bot an, ihr Bargeld nun „sicherheitshalber in Verwahrung zu nehmen“.

Polizei Hamburg: Aufmerksame Bankmitarbeiterin verhindert Betrug an Seniorin

Daraufhin ging die Seniorin zu ihrer örtlichen Bankfiliale und bat eine Mitarbeiterin um die Auszahlung ihres Barvermögens. Doch die aufmerksame Angestellte schöpfte Verdacht und verständigte die Polizei.

Zivilfahnder des LKA für Betrugsdelikte fuhren unterdessen zu ihrer Wohnanschrift in Rissen und wurden im Zuge dessen auf einen Mann aufmerksam, den die Beamten nach kurzer Observation vorläufig festnahmen.

„Im weiteren Verlauf der eingeleiteten Ermittlungen erhärtete sich der Tatverdacht gegen den 21-Jährigen, sodass er nach der erkennungsdienstlichen Behandlung dem Untersuchungsgefängnis Hamburg zugeführt wurde“, so die Polizei. Ein Haftrichter erließ schließlich Haftbefehl.

Die Ermittlungen zu dem Fall dauern an. Dabei überprüfen die Kriminalbeamten nun auch, inwieweit der 21-Jährige für weitere Taten in diesem Zusammenhang in Frage kommt.

Die Polizei rät:

  • Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit!
  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer immer dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
  • Seien Sie auch misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte oder Bekannte wissen kann.
  • Lassen Sie sich auch bei einem angeblichen Notfall nicht unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen schon lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
  • Sprechen Sie nicht über Ihre persönlichen oder finanziellen Verhältnisse und übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen.
  • Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahestehenden Personen.
  • Legen Sie beim geringsten Zweifel auf, rufen Sie die Polizei unter 110 oder Ihre örtliche Polizeidienststelle an.
  • Lassen Sie sich nicht mit vollem Namen im Telefonbuch eintragen, denn die Täter suchen gezielt nach altmodisch klingenden Vornamen.
  • Auch Verwandte, Freunde und Nachbarn können helfen, solche Taten zu verhindern: Sprechen Sie schon im Vorfeld über die Möglichkeit solcher Anrufe und wie man darauf reagieren sollte.
  • Große Geldbeträge oder Wertsachen sollte nicht zu Hause aufbewahrt werden.
  • Sprechen Sie ungewöhnliche Beobachtungen an oder rufen Sie die Polizei.