Hamburg. Die Anmelderunde beginnt und die Auswahl ist groß. Welche Schulen sich durch ganz besondere Angebote auszeichnen.

Die Anmelderunde für die weiterführenden Schulen in Hamburg beginnt. Und die Auswahl ist groß. Das Hamburger Abendblatt hilft bei der Suche und stellt in Kooperation mit der Schulbehörde einige Schulen mit besonderen Angeboten vor.

Von Altona bis Bergedorf, von Nord bis Harburg: Was Hamburgs ungewöhnlichste Schulen von anderen unterscheidet, lesen Sie hier.

Schule Hamburg: Sportklassen an der Stadtteilschule Hamburg-Mitte

Viele, auch sehr ungewöhnliche Sportarten können Schülerinnen und Schüler an der Stadtteilschule Hamburg-Mitte betreiben, die sich den Schwerpunkt „Sportbetonte Schule“ – mit speziellen Sportklassen – gesetzt hat. Hinzu kommt als weiterer Schwerpunkt: Die Schule bietet schon seit vierzig Jahren hörgeschädigten Schülerinnen und Schülern eine besondere Form der Inklusion.

Entsprechende Inklusionsklassen für Hörgeschädigte (mit 15 bis 18 Teilnehmenden) gibt es am Schulstandort Lohmühlen-Park bereits ab Jahrgang 5. Sie werden von der Sekundarstufe bis zur gymnasialen Oberstufe von uns begleitet. Bereits seit dem Schuljahr 2014/2015 gibt es in enger Zusammenarbeit mit der Elbschule eine bilinguale Klasse, in der auch gehörlose SchülerInnen inklusiv beschult werden.

Stadtteilschule Hamburg Mitte, Rostocker Straße 41 und Griesstraße 101. Tel.: 040-428 9740. www.stadteilschule-mitte.hamburg.de

Hochbegabten-Förderung an der privaten Brecht-Schule

Das zentrale Profil des gymnasialen Zweigs der privaten Brecht-Schule ist die Hochbegabtenförderung, mit der es als erste Hamburger Schule im Jahr 2001 begonnen hat. Hoch- und Normalbegabte machen dabei jeweils etwa 50 Prozent der Klassen aus. Teil des pädagogischen Konzeptes sind gemischte Klassen aus normal- und hochbegabten Kindern. Zum „begabungsfördernden“ Unterricht gehören so genannten „Enrichmentkursen“, die Stoff behandeln, der außerhalb des Lehrplans liegt.

Die private Brecht-Schule bietet einen gymnasialen Zweig an, der auf Hochbegabtenförderung spezialisiert ist.
Die private Brecht-Schule bietet einen gymnasialen Zweig an, der auf Hochbegabtenförderung spezialisiert ist. © imago-images/Lars Berg

Außerdem wird einzelnen begabten Schülerinnen und Schülern das „Drehtürmodell“ angeboten. Das bedeutet, dass sie am Unterricht einer höheren Klasse teilnehmen dürfen. Für Interessierte und Talentierte ab etwa Klasse 10 ebnet das Brecht-Gymnasium zudem den Weg als Junior-Studierende an die Hamburger Universitäten.

Brecht Schule Hamburg GmbH, Norderstraße 163-165, 20097 Hamburg Tel.: 040-211112-0 www.brecht-schule.hamburg

Schule Hamburg: Kulturschwerpunkt an der Goethe-Schule Harburg

Ob Theateraufführung, Chorkonzert oder Kunstausstellung: Die Goethe-Schule Harburg (GSH) bietet mit ihrem Kulturschwerpunkt ein breites Angebot für kulturbegeisterte Schülerinnen und Schüler ab Klasse fünf. Durch die Zusammenarbeit mit professionellen Künstlern, Schauspielerinnen und Schauspielern sowie der staatlichen Jugendmusikschule Hamburg hat sich die GSH den entsprechenden Status erarbeitet.

Schüler können Ausstellungen kuratieren und professionelle Künstlerinnen und Künstler in ihren Werkstätten und Ateliers besuchen. Ebenso wird mit Theaterschaffenden zusammengearbeitet. Spielpraxis und -theorie sind feste Bestandteile des Unterrichts. Ungewöhnlich groß ist auch das Angebot an Gesangs- und Instrumentalunterricht.

Goetheschule, Eißendorfer Straße 26, Tel.: 040-428 871. www.goethe-schule-harburg.hamburg.de

Vielfach ausgezeichnet und inklusiv: die Erich-Kästner-Schule

Vor-, Grund- und Stadtteilschule in einem: Die Erich Kästner Schule (EKS) in Farmsen ist eine Langformschule von der Vorschule bis zum Abitur. Für ihren Lehrplan des inklusiven Lernens hat die EKS in den vergangenen Jahren zahlreiche Auszeichnungen wie den Deutschen Schulpreis, den Jakob-Muth-Preis oder den Starke Schule-Preis erhalten. Kinder mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf lernen hier gemeinsam.

Die Erich-Kästner-Schule
Die Erich-Kästner-Schule © HA | Thorsten Ahlf

Vor allem in den Themenbereichen Kultur und MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) bietet die EKS von einem Schulzoo bis hin zur Forscherwerkstatt eine große Anzahl an Angeboten. Durch das „JeKi-Projekt“ hat jedes Kind bereits ab der Vorschule die Möglichkeit, ein Instrument zu erlernen. Über die Aktion „TUSCH“ (Theater und Schule) besteht zudem eine Kooperation mit dem Thalia Theater.

Erich Kästner Schule, Standorte Berner Au und Hermelinweg, Tel.040- 428 928-201. www.erich-kaestner-schule-hamburg.de

Latein und Griechisch ab Klasse fünf im ältesten Gymnasium der Stadt: das Johanneum

Von den fünf humanistischen Gymnasien in Hamburg (darunter auch Christianeum und Wilhelm Gymnasium) ist das 1529 gegründete Johanneum das einzige, bei dem Latein (ab Klasse 5) und Griechisch (ab Klasse 8) verbindlich gelernt werden – und das älteste Gymnasium der Stadt. Die Schulgemeinschaft ist nach eigenem Bekunden von dem Wert und der Bedeutung des humanistischen Bildungsideals überzeugt.

Das Johanneum.
Das Johanneum. © HA | Marcelo Hernandez

Einen Schwerpunkt des Unterrichts bildet die Wahrnehmung und Vermittlung der antiken Kultur. Daraus ergibt sich dann die Kooperation zwischen den einzelnen Fächern. Die Arbeit an den Originaltexten der Antike soll den Zugang zu den Wurzeln der geschichtlichen Einheit Europas eröffnen und das Verständnis für die kulturellen und geistigen Grundlagen der Gegenwart prägen. Das Johanneum legt deshalb großen Wert auf die Erhaltung und Förderung des Unterrichts im Altgriechischen.

Johanneum, Maria-Louisen-Straße 114, 22301 Hamburg, Telefon: 040-4288270 www.johanneum-hamburg.de

Eliteschule des Sports mit Grimme Online Award am Alten Teichweg

Als Teil des Sportparks Dulsberg befindet sich die Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg (StsATw ) in unmittelbarer Nähe zum Olympiastützpunkt. Die Wegzeiten zwischen Schule und Trainingsstätten am Standort belaufen sich auf maximal fünf Minuten. 2004 wurde der Schule der Titel „Partnerschule des Leistungssports“ der Stadt Hamburg verliehen. Im Dezember 2006 wurde die Schule vom DOSB als Eliteschule des Sports anerkannt und ist die einzige ihrer Art in Hamburg.

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Seit 2014 ist sie von der Grundschule bis zur Oberstufe „Sportbetonte Schule“, seit 2017 zudem Partnerschule des Spitzensports. Ziel ist eine optimale Förderung leistungssportlich trainierender Kinder und Jugendlicher im Einklang mit ihrer schulischen Ausbildung. Schulleiter Björn Lengwenus und sein Team bekamen in der Pandemie für ihr YouTube-Format "Dulsberg Late Night" darüber hinaus den Grimme Online Award.

Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg, Alter Teichweg 200, 22049 Hamburg, Tel.: 040 4289770, atw-hamburg.de

Schule Hamburg: "Abibac" am Deutsch-Französischen Gymnasium

Als einziges „doppelstaatliches“ Gymnasium Hamburgs ist das Deutsch-Französische Gymnasium (DFG) ein echt zweisprachiges Gymnasium. Dort wird der bilinguale Sach-Fachunterricht in der Partnersprache von muttersprachlichen Lehrkräften erteilt. Schulleitung, Lehrkräfte und Schülerschaft kommen sowohl aus Deutschland als auch aus Frankreich. Von Anfang an treffen sich die Kinder aus dem deutschen und dem französischen Zweig.

Durch vielfältige Projekte, Ausflüge, Sportwettkämpfe und vor allem durch eine gemeinsame Klassenfahrt werden zahlreiche sprachliche Begegnungen geschaffen. Im deutschen Zweig lernen die Fünftklässler besonders intensiv Französisch, um sie auf den bilingualen Unterricht ab Klasse 7 vorzubereiten. Auf dieses Weise wird seit mehr als 20 Jahren das „Abibac“ möglich, mit dem die Schülerinnen und Schüler gleichzeitig das französische Baccalauréat und das deutsche Abitur erwerben und damit Zugang zu den Universitäten beider Länder bekommen.

Deutsch-Französisches Gymnasium, Hartsprung 23, 22529 Hamburg. dfg-lfa.hamburg.de

Hamburgs einzige jüdische Schule: das Joseph-Carlebach-Bildungshaus

Das Joseph-Carlebach-Bildungshaus ist die einzige jüdischen Schule Hamburgs. Jüdische und nicht-jüdische Kinder können hier von der Krippe bis zum Abitur lernen. Neben jüdischem Religionsunterricht steht auch die Vermittlung jüdischer Kultur und Tradition auf dem Lehrplan der Ganztagsschule im Grindelviertel.

Das Unterrichtskonzept fußt auf der Tradition des Reformpädagogen und Namensgebers Joseph Carlebach mit individuell an das jeweilige Kind angepassten Aufgabenstellungen. Mit einer Begrenzung von höchstens 20 Kindern pro Jahrgang soll eine bestmögliche individuelle Förderung erreicht werden. Alle jüdischen Feste werden gemeinsam gefeiert, und die Kinder lernen bereits von der Vorschule an Hebräisch.

Joseph-Carlebach-Bildungshaus, Grindelhof 30. Tel.: 440 944 11. jcsh.de

Schule Hamburg: Klassenorchester am Albert-Schweitzer-Gymnasium

Seit mehr als 50 Jahren sind die Instrumentalklassen mit den Klassenorchestern von Jahrgang 5 bis 10 des Albert-Schweitzer-Gymnasiums (ASG) fest etabliert. An der Schule entstanden und dort auch weiterhin angegliedert, ist das Albert-Schweitzer-Jugendorchester. Künstlerisches Gestalten in der Musik, aber auch der Bildenden Kunst, dem Theater und dem Tanz sind wesentlicher Bestandteil der Erziehung. Dies führt zur fächerübergreifenden Zusammenarbeit und lässt die SchülerInnen verschiedener Jahrgänge zueinander finden.

Das Schulklima ist geprägt durch Unternehmungen wie Konzerte, Theater- und Musicalaufführungen und künstlerische Ausstellungen. In den 5. Klassen singen alle Kinder in einer wöchentlichen Chorstunde und zwei Stunden die Woche besuchen sie das „Künste-Projekt” aus den Fächern Theater, Tanz und Kunst. Der Chor der 6. Klassen ist für die Musikklassen Pflicht.

Albert-Schweitzer-Gymnasium, Struckholt 27. 22337 Hamburg, Tel.: 040 42893360, asg-hh.de

"Schule für alle", für alle den optimalen Abschluss: die Heinrich-Hertz-Schule

Die Heinrich-Hertz-Schule ist mit knapp 1500 Schülern eine der größten Schulen Hamburgs. Dass sie sich „Schule für alle“ nennt, hängt mit dem besonderen Profil zusammen: Sie bietet, genau wie die Gyula-Trebitsch-Schule in Tonndorf, zwei Bildungsgänge unter einem Dach: Stadtteilschule und Gymnasium. Damit ist sie mittlerweile Vorbild für diverse „Campus-Schulen“, die derzeit in der Stadt geplant, beziehungsweise gebaut werden.

Die Heinrich-Hertz-Schule in Winterhude.
Die Heinrich-Hertz-Schule in Winterhude. © HA | Marcelo Hernandez

Ziel des Gymnasialzweigs ist das Abitur bereits nach 12 Jahren (G 8), während der Stadtteilschulzweig nach dem mittleren Abschluss in Klasse 10 das Abitur nach 13 Jahren möglich macht. Die Schule reklamiert für sich, Schülerinnen und Schüler so zu fördern, dass sie den für sich jeweils optimalen Abschluss erreichen können. Pro Jahrgang schließen aktuell 85 Prozent die Schule mit dem mittleren Abschluss nach Klasse 10 ab, davon machen 55 Prozent anschließend das Abitur.

Heinrich-Hertz-Schule, Grasweg 72-76, 22303 Hamburg, Tel.: 040-428891-0 www.heinrich-hertz-schule-hamburg.de

Schule Hamburg: Bilingual lernen im am Lerchenfeld und am Hafen

Unter den bilingualen weiterführenden Schulen fallen zwei auf: Das Gymnasium Lerchenfeld verfügt seit 2007 über einen deutsch-spanischen bilingualen Zweig. Seit dem Schuljahr 2016/2017 können zusätzlich Schülerinnen und Schüler, die bisher keine oder nur geringe Kenntnisse in der spanischen Sprache haben, das Angebot wählen. Sie erhalten dann ab Klasse 5 intensiven Anfangsunterricht, damit sie ab Klasse 7 gemeinsam mit den Muttersprachlern am bilingualen Sach-Fachunterricht teilnehmen können, der insbesondere in die Fächer Biologie, Geografie und Geschichte umfasst.

Das Gymnasium Lerchenfeld bietet bilingualen Unterricht auf Deutsch und Spanisch (Archivbild).
Das Gymnasium Lerchenfeld bietet bilingualen Unterricht auf Deutsch und Spanisch (Archivbild). © HA | Thorsten Ahlf

Die Stadtteilschule am Hafen bietet bilinguale deutsch-portugiesische und deutsch-türkische Klassen.

Gymnasium Lerchenfeld, Lerchenfeld 10. 22081 Hamburg, Tel.: 040 42888470, www.gyle.de
Stadtteilschule am Hafen, Standorte Neustadt und St. Pauli, Tel.: 040-428843-200, schule-am-hafen.eu