Die 83 Jahre alte Inge Dahnke macht sich jeden Morgen auf den Weg nach Groß Borstel, um dort bei der Tafel mitzuhelfen.
Tatenlos rumzusitzen, wenn andere Menschen Hilfe brauchen, ist für Inge Dahnke keine Option. Und so macht sich die 83-Jährige jede Woche auf den Weg nach Groß Borstel, um dort bei der Tafel mitzuhelfen. Die ehemalige Schulsekretärin ist dort eine Frau der ersten Stunde – sie ist seit dem Beginn vor zehn Jahren dabei. Davor engagierte sie sich in der Obdachlosenhilfe. „Es ist schön hier, die Arbeit hier tut mir gut“, sagt Inge Dahnke. Sie sei halt nicht so der Typ für Bridge, Segeln oder Golf. Ihr kleiner Luxus ist eine kleine Hütte an der Ostsee, ansonsten ist sie nie auf Reisen, auch früher nicht, als ihr Mann noch lebte. „Ich habe das nie gelernt“, sagt Dahnke.
Die Arbeit beim Borsteler Tisch will sie machen, bis sie irgendwann nicht mehr kann. Das Rüstzeug dafür hat sie: „Viel Geduld, ein großes Herz und Humor, und manchmal eine klare Ansage.“ Wie groß ihr Herz ist, bewies die Mutter, Großmutter und Urgroßmutter, als sie die Beerdigung für einen obdachlosen Mann bezahlte, den sie 30 Jahre lang kannte. Aber diese Geschichte erzählten andere, sie selbst würde das nie tun.