Hamburg. 14 Menschen wurden aus „höchster Lebensgefahr“ gerettet, 40 Bewohner mussten in Notunterkünften– jetzt gab es gute Nachrichten für sie.

Gute Nachrichten für die meisten Bewohner des Hauses an der Reperbahn, in dem in der Nacht zu Sonntag in massives Feuer ausgebrochen war: Die Feuerwehr hat das Haus wieder freigegeben – bis auf den dritten Stock. Das heißt, dass die meisten der 47 Bewohner wieder zurück in ihre Wohnungen dürfen. Sie waren zwischenzeitlich in Notunterkünften untergebracht. Die Ursache des Feuers ist indes noch ungeklärt.

Nach Angaben der Feuerwehr mussten bei dem Feuer insgesamt 14 Menschen aus „höchster Lebensgefahr“ aus dem Haus an der Reeperbahn gerettet werden. Sie waren wegen starker Rauchentwicklung im Treppenraum eingeschlossen und riefen um Hilfe.

Einige Bewohner mussten im Krankenhaus behandelt werden

Die Betroffenen wurden über das Treppenhaus sowie auf der Rückseite des Gebäude an der Seilerstraße über Drehleitern und tragbare Leitern in Sicherheit gebracht. Nach der Erstbehandlung wurden sieben Verletzte mit mehreren Rettungswagen in nahegelegene Krankenhäuser gebracht. Eine Person kam mit Brandverletzungen in eine Spezialklinik.

Bei einem Feuer in einem Wohnhaus an der Reeperbahn auf dem Kiez in Hamburg-St. Pauli sind in der Nacht zu Sonntag mehrere Menschen verletzt worden.
Bei einem Feuer in einem Wohnhaus an der Reeperbahn auf dem Kiez in Hamburg-St. Pauli sind in der Nacht zu Sonntag mehrere Menschen verletzt worden. © HA | Michael Arning

Feuer Reeperbahn: Bewohner springt aus Fenster

Ein Mann war, wie bereits berichtet, kurz vor dem Eintreffen der Rettungskräfte aus einem Fenster im dritten Stock des sechsgeschossigen Altbaus auf ein Vordach gesprungen – er brach sich ein Bein.

Das Feuer war gegen 0.30 Uhr in mehreren Einheiten der dritten Etage des Wohnhauses ausgebrochen, in dem nach Abendblatt-Informationen Zimmer an Obdachlose vergeben werden. Nach Angaben der Feuerwehr sind einige Zimmer in dem Haus in der Einzelvermietung.

Die Feuerwehr erhöhte den Alarm, die Polizei sperrte den Einsatzort inmitten des nächtlichen Ausgehtrubels auf dem Kiez großräumig ab.

Bewohner mussten über den Zugang Seilerstraße von der Feuerwehr über Leitern gerettet werden. Eine Person verletzte sich indes bei einem Sprung aus einem Fenster.
Bewohner mussten über den Zugang Seilerstraße von der Feuerwehr über Leitern gerettet werden. Eine Person verletzte sich indes bei einem Sprung aus einem Fenster. © HA | Michael Arning

Reeperbahn: Feuerwehr rettet 47 Menschen

Der Zugang über die Seilerstraße wurde den Einsatzkräften erschwert, weil ein Tor zum Hinterhof erst von der Feuerwehr geöffnet werden musste und keine Drehleiter aufgestellt werden konnte. Einige Bewohner wurden per Drehleiter und durch das Treppenhaus an der Reeperbahn gerettet.

Insgesamt wurden 47 Personen aus dem Haus gerettet, darunter drei Kinder. 40 Menschen wurden von der Feuerwehr in einem Großraumrettungswagen sowie einem Bus der Hochbahn betreut. Da das Gebäude für unbewohnbar erklärt wurde, brachte das Bezirksamt die Bewohner anschließend in einer Notunterkunft unter. Insgesamt brannten vier Wohneinheiten im dritten Obergeschoss aus.

Einsatzkräfte der Feuerwehr betreuten die evakuierten Personen – und mussten sich selbst nach dem Großeinsatz ebenfalls ausruhen.
Einsatzkräfte der Feuerwehr betreuten die evakuierten Personen – und mussten sich selbst nach dem Großeinsatz ebenfalls ausruhen. © HA | Michael Arning

Haus nach Feuer auf Kiez unbewohnbar

Die Feuerwehr war mit vier Zügen der Berufsfeuerwehr, mehreren Freiwilligen Feuerwehren, einem Großaufgebot an Rettungsdienst, mehreren Sonderkomponenten und Führungsdiensten vor Ort.

Am frühen Sonntagmorgen konnte das Feuer nach Polizeiangaben schließlich gelöscht werden. Details zur Brandursache und Schadenshöhe waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.

Nach Abschluss der umfangreichen Nachlösch- und Belüftungsarbeiten wurde die Einsatzstelle zur weiteren Brandursachenermittlung an die Polizei Hamburg übergeben.

Für den Großeinsatz mussten Teile des Kiez abgesperrt werden – inmitten des großen nächtlichen Publikumsverkehrs.
Für den Großeinsatz mussten Teile des Kiez abgesperrt werden – inmitten des großen nächtlichen Publikumsverkehrs. © HA | Michael Arning