Rostock. Anlässlich des Jahrestages der schwersten dokumentierten Sturmflut der westlichen Ostsee vor 150 Jahren hat der Sturmflut-Experte Arne Arns vor sogenannter „Katastrophen-Demenz“ gewarnt. „Es wird leider zu oft vergessen, dass wir in einer Umgebung leben, wo wir permanent den Gefahren durch Sturmfluten ausgesetzt sind“, wurde der Professor für Küstenschutz und Küstendynamik an der Universität Rostock in einer Mitteilung vom Mittwoch zitiert.
Anlässlich des Jahrestages der schwersten dokumentierten Sturmflut der westlichen Ostsee vor 150 Jahren hat der Sturmflut-Experte Arne Arns vor sogenannter „Katastrophen-Demenz“ gewarnt. „Es wird leider zu oft vergessen, dass wir in einer Umgebung leben, wo wir permanent den Gefahren durch Sturmfluten ausgesetzt sind“, wurde der Professor für Küstenschutz und Küstendynamik an der Universität Rostock in einer Mitteilung vom Mittwoch zitiert.
Wenngleich der Küstenschutz weiterentwickelt worden sei, dürfe man nicht vergessen, dass der Meeresspiegel seit 1872 um mehr als 20 Zentimeter angestiegen sei. Eine Sturmflut vergleichbar mit der von 1872 würde heute auch um mindestens 20 Zentimeter höher auflaufen, hieß es.
Am 13. November 1872 traf eine Ostsee-Sturmflut die deutsche und dänische Küste. Mehr als 270 Menschen starben damals, gut 15.000 Menschen wurden obdachlos, Zehntausende Stück Vieh ertranken in den Fluten, 133 Schiffe havarierten. Korrekterweise spricht man von einem Ostseesturmhochwasser, da es keine großen Gezeiten mit Ebbe und Flut an der Ostsee gibt.
Auf einer internationalen Tagung soll am Montag in Rostock unter anderem darüber diskutiert werden, ob es sich um ein einmaliges Ereignis handelt oder ob wir zukünftig häufiger mit derartigen Katastrophen rechnen müssen. Arns hat nach Angaben der Uni federführend mit einem internationalen Forscherteam ein neues wissenschaftliches Verfahren entwickelt, durch das sich Sturmfluten global zukünftig besser abschätzen ließen.