Hamburg. Laut Experte ist es für Ende Oktober erstaunlich warm in Hamburg. Er nennt die Gründe und gibt eine Aussicht auf den November.
- Das Wetter in Hamburg kann man aktuell als "Energiesparwetter" bezeichnen.
- Der Oktober im Norden fällt ungewöhnlich warm aus, Temperaturen um 20 Grad werden in Hamburg erwartet.
- Ein Wetterexperte erklärt, warum es derzeit so warm in Deutschland ist.
Daunenjacken, Wollmützen und gefütterte Stiefel können noch eine Weile im Kleiderschrank warten: Statt ungemütlich, kühl und herbstlich zeigt sich das Wetter in Hamburg für Ende Oktober erstaunlich mild. Und es kommt noch besser: Am Freitag werden Temperaturen von etwa 20 Grad in der Hansestadt erwartet.
Die Woche startete im Norden mit einem Mix aus Sonne, Wolken, Sturmböen und kurzen Gewittern. Der Wind wehte dabei mäßig bis frisch aus Südwest, an den Küsten gab es vereinzelt Sturmböen bis Windstärke neun. Auch am Dienstag ging es überwiegend wechselhaft weiter. Bei Temperaturen um 16 Grad in Hamburg versperrten teilweise dichte Wolken dabei den Blick auf die partielle Sonnenfinsternis.
Wetter Hamburg: Stabile Temperaturen um 20 Grad
Nach einem ebenfalls durchwachsenen Mittwoch mit Tageshöchsttemperaturen von etwa 17 Grad in Hamburg und 15 Grad in Nordfriesland, wird es am Donnerstag mit 19 Grad dann wärmer, auch kann es sechs bis sieben Sonnenstunden geben.
Goldenes Herbstwetter lockt am Wochenende: "Am Freitag erreichen die Temperaturen in Hamburg um die 20 Grad, und bis zu neun Stunden Sonne sind drin", sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. Und auch für Sonnabend und Sonntag prognostiziert der Experte ähnlich milde Temperaturen und einen Wechsel von Sonne und Wolken. Regen soll es hingegen nur wenig geben, es könne vielleicht ab und zu mal etwas tröpfeln. Am Halloween-Montag startet die neue Woche dann erneut mit etwa 20 Grad.
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"Energiesparwetter": Oktober ist wärmer als gewöhnlich
"So eine markante Wärmewelle, das hat es in einem Oktober seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 noch nie gegeben", so Jung und nennt es ein "Energiesparwetter vom Feinsten". Die Temperaturen, die in den kommenden Tagen in Hamburg gemessen werden sollen, seien laut dem Meteorologen eigentlich etwa zehn Grad zu warm für Ende Oktober.
Und ein Ende ist nicht in Sicht: Aktuelle Wettermodelle würden laut Jung darauf hindeuten, dass die erste Novemberwoche bei einem Mix aus Sonne und Wolken die Temperaturen um 15, 16 Grad stabil halte. Auch nachts kühle es kaum herunter, die Temperaturen sollen bei 10 bis 13 Grad liegen: "Normal für die Jahreszeit wären tagsüber etwa 8 bis 10 Grad, der November startet also auch deutlich zu warm."
Wetter Hamburg: Änderung der Lage vorerst nicht in Sicht
Woran liegt die ungewöhnliche Wetterlage? "Wir bekommen derzeit wegen eines Tiefs vor Frankreich warme Luftmassen aus dem Südwesten Europas, die ihren Ursprung in der Sahara haben", sagt Jung und erklärt: "Die Luftmassen in dem Tief vor Frankreich drehen sich gegen den Uhrzeigersinn. Dadurch entsteht eine Südwestströmung. Diese trägt die warmen Luftmassen aus Spanien, Portugal und Nordafrika zu uns."
Ein Änderung der Wetterlage scheint vorerst nicht in Sicht. Jung zufolge soll die Südwestströmung vorerst nicht abreißen. Das hat nicht nur einen Effekt auf den Energieverbrauch der Haushalte: "Manche Pflanzen blühen vielleicht auch wieder auf, weil sich das hohe Temperaturniveau so lange hält", vermutet Jung.