Hamburg. Die Lust der Frau kann schon seit vielen Jahrzehnten auch mithilfe von kleinen - oder auch größeren - elektrischen Geräten beflügelt werden. Mal mehr und mal weniger schambehaftet. Ein kleines Museum in Hamburg zeigt nun die Geschichte der Sexspielzeuge.
Ob quietschbunter Delfin, DDR-Wäscheschleuder, Vibratoren mit Verbindung zur Smartphone-App oder eleganter Handschmeichler - es gibt unzählige Geräte, die hervorragende Sexspielzeuge für Frau und Mann sein können. Ein Teil davon wird nun im Hamburger Museum «L'Apotheke» ausgestellt. Am Sonntag soll die neue Dauerausstellung in dem kleinen Privatmuseum offiziell eröffnet werden - in Anwesenheit des Hamburger Burlesque-Stars Eve Champagne. «L'Apotheque» zeigt die Entwicklung der Vibratoren seit 1869. Rund 50 Exponate stehen teils hinter Glas in dem wohl ersten deutschen Museum für historisches und außergewöhnliches Sexspielzeug.
Die Ausstellung in St. Pauli, die künftig nur im Zusammenhang mit einer vorab gebuchten Führung besichtigt werden kann, besticht nicht nur durch die besonderen Vibratoren und den Charme der denkmalgeschützten, alten Apotheke, sondern auch durch ihre wissenschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Einordnung.
Die Führungen in dem Ein-Raum-Museum übernehmen Inhaberin Anna Genger und ihre Museums-Partnerin und künstlerische Leiterin Bianca Müllner. «Humorvoll und mit Anspruch», wie sie beide sagen. Dabei werden die Führungen an die Zielgruppe angepasst. «Wir wollen den Horizont erweitern und aufklären.»
Sammlungsgeberin und Kuratorin ist die Hamburgerin Nadine Beck, die bereits rund 500 Sexspielzeuge gesammelt und kürzlich das Aufklärungsbuch «Sex in echt» mitveröffentlicht hat.
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