Kiel/Hamburg (dpa/lno).
In Hamburg und Schleswig-Holsteins größten Städten Kiel und Lübeck liegen nach Angaben der Stadtverwaltungen bislang keine Anmeldungen für öffentliche Übertragungen der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar vor. In Kiel hat die Ratsversammlung bereits im Februar beschlossen, solche Pläne nicht zu unterstützen.
«Die Kieler Ratsversammlung schließt sich der vielfach geäußerten Kritik an, dass die Fußball-Weltmeisterschaft nicht nach Katar hätte vergeben werden sollen», heißt es in dem Beschluss vom Februar. Es sei eine gesamtgesellschaftliche Debatte nötig, welche Ansprüche an die Wahrung von Menschenrechten sowie die Achtung von demokratischen Grundregeln und Prinzipien der Nachhaltigkeit bei der Ausrichtung von internationalen Sportveranstaltungen gelten müssten.
Die Hamburger Veranstalter Bergmanngruppe, die zuletzt zur Weltmeisterschaft 2018 das Public Viewing auf dem Heiligengeistfeld organisiert hatte, plant aktuell kein Public Viewing. «Sich im Rahmen dieser doch sehr kontroversen Winter-WM als Veranstalter zu präsentieren, kommt für uns nicht infrage», sagte eine Sprecherin.
Die Fußball-WM in Katar startet am 20. November, das Finale wird am 18. Dezember ausgetragen. Erstmals wird eine Endrunde im Winter ausgespielt, was bei vielen für Unmut sorgt. Vor allem aber steht das Turnier in der Kritik, weil dem Emirat massive Verletzungen von Menschenrechten, etwa beim Bau der Stadien, vorgeworfen werden.
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