Hamburg. Die Zahl der Berechtigten verdreifacht sich durch neue Regeln. Rot-Grün plant Infokampagne. Dieser Zuschuss wird schon gezahlt.

Die Lage für viele Mieter hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter verschlechtert. Neben ohnedies stark steigenden Mieten sind nun auch noch die Energiekosten explodiert. Immerhin hat die Politik zuletzt die Hilfen für Betroffene deutlich ausgeweitet.

So gibt es neben dem Heizkostenzuschuss und dem angekündigten Gaspreisdeckel auch deutliche Verbesserungen beim Wohngeld. Diese Unterstützung fällt von 2023 an höher aus – und viel mehr Menschen werden Anspruch auf den Bezug haben. In einem gemeinsamen Antrag für die Bürgerschaft haben SPD und Grüne diese Verbesserungen begrüßt. Zugleich fordern sie den Senat auf, die Hamburgerinnen und Hamburger intensiv über die Möglichkeiten zu informieren, Wohngeld zu beantragen.

Wohngeld und 415 Euro als zweiter Heizkostenzuschuss

„Zukünftig soll es neben der dauerhaften Dynamisierung des Wohngeldes auch eine dauerhafte Heizkostenkomponente im Wohngeld geben. Das wird vielen Haushalten helfen, die steigenden Energiekosten abzufedern“, heißt es im rot-grünen Antrag. „Auch der Berechtigungskreis soll erweitert werden, sodass mehr Hamburger:innen einen Anspruch auf Wohngeld haben werden. Für September bis Dezember 2022 soll es zudem einen zweiten Heizkostenzuschuss geben.“ Dieser betrage einmalig 415 Euro für einen Einpersonenhaushalt und 540 Euro für einen Zweipersonenhaushalt. Für jede weitere Person würden zusätzlich 100 Euro ausgezahlt.

„Mein Appell an die wohngeldberechtigten Haushalte lautet: Nutzen Sie bitte das Wohngeld!“, sagte SPD-Stadtentwicklungspolitikerin Martina Koeppen. „Mit der Ausweitung werden wir in Hamburg ab 2023 voraussichtlich dreimal so viele Haushalte unterstützen können wie bisher. Dafür planen wir mit zusätzlichen 22 Millionen Euro pro Jahr. Doch eine kleine Hürde gibt es nach wie vor: Wohngeld muss aktiv beantragt werden. Mit einer Hamburger Kampagne wollen wir deshalb öffentlichkeitswirksam darüber informieren, wer zum erweiterten Personenkreis zählt.“

Energiekosten in Hamburg: „Ausweitung des Wohngeldes dringender denn je“

Grünen-Baupolitiker Olaf Duge sagte, die Ausweitung des Wohngeldes sei „dringender denn je“. Für viele Menschen sei das Antragsverfahren jedoch völlig neu, deswegen müsse „eine umfassende Informationskampagne auf den Weg gebracht“ werden. Zudem müssten die Bezirke so ausgestattet werden, dass sie die anstehenden Aufgaben auch bewältigen könnten.

Die Wohngeld-Kosten werden jeweils zur Hälfte von Bund und Stadt getragen.