Hamburg. Die Kolumne mit Namen, Nachrichten und Anekdoten aus Hamburgs Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Gastronomie.

Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz, dass Moderatoren auf der Bühne ihr Mikro beim Interview nie aus der Hand geben, um die Kontrolle über die Länge der Wortbeiträge zu behalten. So war der Budnikowsky-Chef Cord Wöhlke sichtlich irritiert, als Moderatorin Anke Harnack mit ihm um ihr Mikro rang – sehr zum Amüsement der rund 180 Gäste, die zur Feier anlässlich des 25. Jubiläums der Budnianer Hilfe e. V. in das Ernst Deutsch Theater gekommen waren. Co-Moderator Yared Dibaba hatte da mit Vereinsgründerin Gabriele Wöhlke und deren Tochter, der aktuellen Vereinsvorsitzenden Julia Wöhlke, weniger Schwierigkeiten.

Die beiden engagierten Frauen ließen die vergangenen Jahrzehnte Revue passieren, in dem die soziale Budni-Initiative zu einem „Motivator für die Stadt“ und einem „Vorbild“ – wie Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit sagte – geworden ist. Neu-Budnianer-Hilfe-Botschafter DJ Kai Schwarz kam die Ehre zuteil, einigen Vertretern von ausgezeichneten Nachbarschaftsprojekten Blumen zu überreichen. Mit ihm sollte eigentlich auch eine weitere neue Vereins-Botschafterin auf der Bühne stehen.

Freuten sich über 25 Jahre Budnianer Hilfe: Julia Wöhlke und ihre Eltern Gabriele und Cord Wöhlke
Freuten sich über 25 Jahre Budnianer Hilfe: Julia Wöhlke und ihre Eltern Gabriele und Cord Wöhlke © Stephan Wallocha | Stephan Wallocha

Doch die hochschwangere Schauspielerin Lilli Hollunder-Adler musste die Babysitterin ihres Erstgeborenen auslösen und früher gehen. Dafür feierten viele Vertreter anderer Stiftungen und Vereine, unter ihnen Gloria Boateng (Schlaufox e. V.) und Tobias Lucht (Arche Hamburg), noch lange mit der Wöhlke-Familie im Foyer des Theaters.

Ole von Beust ist auf den Hund gekommen

Ole von Beust ist auf den Hund gekommen. Ein Boston Terrier aus einer Zucht in Brandenburg hat das Herz von Hamburgs ehemaligen Ersten Bürgermeister und seinem Mann Lukas erobert. Wenn von Beust über Wookiee, so heißt der braun gestromte Vierbeiner, spricht, gerät er ins Schwärmen. „Wir sind total begeistert. Wookiee hat so ein unkompliziertes Wesen, und man kann ihn überall mit hinnehmen, weil er pflegeleicht ist.“ Der Boston Terrier braucht viel Bewegung.

„Das ist auch für mich gut. So ein Tier hält fit. Wir gehen viel spazieren.“ Häufig ist das Trio an der Außenalster unterwegs. Es ist übrigens der erste Hund, den der 67-Jährige sein Eigen nennt. „Mein Partner hatte schon länger den Wunsch. Aber solange wir zwischen Hamburg und Berlin gependelt sind, kam das nicht infrage. Jetzt, wo wir uns wieder auf die Hansestadt als Lebensmittelpunkt konzentrieren, war die Zeit gekommen.“

Übrigens war Wookiee auch schon mit auf Sylt. Die Insel ist die zweite Heimat des Rechtsanwalts. Der Boston Terrier soll sich bei seinem ersten Bad in der Nordsee sehr wohlgefühlt haben. Gereist wurde mit dem Zug, Wookiee machte es sich an Bord in einer Tragetasche bequem. Die kommt auch zum Zuge, wenn von Beust mit seinem Schützling mit der U-Bahn zu seinem Büro am Neuen Wall fährt.

Ausstellung im ICAT

Er hat schon im Centre Pompidou in Paris, im New Yorker MoMa und im Vitra Design Museum ausgestellt – Konstantin Grcic gilt als der einflussreichste Industriedesigner des 21. Jahrhunderts. Jetzt kann man seine spektakulären Entwürfe, viele bereits zu Designklassikern avancierte Sitzelemente, Tische und Leuchten wie beispielsweise „Chair_ONE“ (2004) und „MayDay“ (1999) in Hamburg bestaunen: Am Mittwoch eröffnete der vielfach ausgezeichnete Stardesigner eine große Einzelausstellung am ICAT – Institute for Contemporary Art & Transfer der Hochschule für bildende Künste Hamburg am Lerchenfeld 2a.

HfbK-Präsident Martin Köttering begrüßte die Gäste, Tulga Beyerle, Direktorin am Museum für Kunst und Gewerbe, stellte den Künstler vor. Für seine Inszenierung taggte und besprühte der in Berlin lebende Grcic Mobiliar und Mülleimer der Kunsthochschule. Seit 2020 lehrt er als Professor Industriedesign an der HfbK – eigentlich nur logisch, dass er dort einen Raum für Workshops besonders gestaltet hat. Die Ausstellung „Irgendwas ist immer“ läuft bis zum 23. Oktober (Öffnungszeiten Di–So, 14–18 Uhr, Eintritt frei).

Fischbrötchen vom Sternekoch

Fischbrötchen sind im Norden ein absoluter Klassiker. Nun wagt sich ein Hamburger Sternekoch an die Kultbrötchen mit geräuchertem, gebackenem oder eingelegtem Fisch. Stefan Fäth, Inhaber des Restaurants Jellyfish in Eimsbüttel, mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet, eröffnete am Freitag seinen Pop-up-Fischbrötchen-Stand, die Jellyfish-Bude, in der Europa Passage am Jungfernstieg.

Bis zum 9. Oktober wird es hier verschiedenste Fischbrötchen geben. „Wir filetieren den Fisch selbst, verwenden ganze Fische“, so der Sternekoch. „Die Zwiebelringe sind selbst gepickelt, der Tempura-Knusper-Teig selbst angerührt.“ Und Jörg Harengerd, Center-Manager, ergänzt: „Fischbrötchen sind sozusagen der Burger des Nordens.“

Kampagne für vegane Ernährung

Eine Badewanne, jede Menge Chilischoten – und mittendrin die nackte Schauspielerin Ursula Karven. So sieht die neue Kampagne für vegane Ernährung der Tierrechtsorganisation Peta aus. „Vegan is hot!“ lautet der Slogan, fotografiert wurde sie dafür von ihrer Freundin, der Hamburger Starfotografin Esther Haase.

Ursula Karven und die Chilischoten: Die Schauspielerin wirbt mit der Tierrechtsorganisation Peta für veganes Leben.
Ursula Karven und die Chilischoten: Die Schauspielerin wirbt mit der Tierrechtsorganisation Peta für veganes Leben. © Esther Haase | Esther Haase

Die Schauspielerin möchte mit der Kampagne mehr Menschen davon überzeugen, vegane Ernährung ins eigene Leben zu inte­grieren. „Seit rund drei Jahren ernähre ich mich vegan und fühle mich gesünder und voller Energie“, sagt sie. „Und ich tue damit zusätzlich etwas für Tiere und das Klima.“ Auf Instagram schreibt sie außerdem: „Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr (...) dem Gedanken eine Chance gebt. Jeder kann es schaffen.“

Juweliere aus ganz Europa

Internationale Schmuck- und Uhrenmarken präsentieren sich vom 1. bis zum 3. Oktober im Schuppen 52 an der Australiastraße. Veranstalter Christian Jürgens begrüßt Juweliere aus ganz Europa, die sich auf The Show – so heißt das Veranstaltungsformat – über Weltneuheiten informieren. Natürlich zieht so viel Glamour auch Prominente an. Zur Eröffnungsfeier haben sich bereits Model Franziska Knuppe, Moderatorin Jule Gölsdorf und „Tagesschau“-Sprecher André Schünke angekündigt.

Es können auch Tickets für jeden der drei Messetage erworben werden, die jeweils 15 Euro kosten und unter the-show.online oder an der Tageskasse erhältlich sind. Erstmals werden in Hamburg am Sonntag zudem auf einer Gala im Emporio-Hochhaus die „Schmuckstars“ – die ihren Ursprung in Wien haben – in acht Kategorien verliehen. Die Moderation übernimmt Silvia Schneider, die vor geraumer Zeit mit Alpen-Rocker Andreas Gabalier liiert war.

Funk-Eck feiert 70-jähriges Bestehen

Das Funk-Eck an der Rothenbaumchaussee ist eine Institution. Jetzt hat das Café und Restaurant (durch die Pandemie etwas verspätet) sein 70-jähriges Bestehen gefeiert – mit prominenten Gästen. Die meisten davon bezeichnen das Funk-Eck als ihr „zweites Wohnzimmer“, Kult-Moderator Carlo von Tiedemann geht sogar so weit, dass er sagt, er sei dort geboren worden.

Moderator Jörg Thadeusz sagte dazu in seiner kleinen Ansprache: „Wir wissen natürlich alle, dass das nicht ganz so gewesen sein kann, denn diese Institution ist ja erst 70 Jahre alt.“ Konditormeister Laurent Fleury hatte eine überdimensionale Torte in Form einer 70 kreiert, die mit Blumen und gezuckerten Früchten verziert war.

Und Alexa Grau und Mutter Angelika Besch, die das Funk-Eck seit 2014 in der zweiten und dritten Generation führen, hatten für ein tolles Büfett gesorgt. Unter den Gästen: der ehemalige NDR-Intendant Lutz Marmor, der emeritierte Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke, Pfarrer und Abendblatt-Kolumnist Johannes Pricker sowie Künstlerin Carolin Beyer, die eigens für das Jubiläum ein Bild auf Leinwand gemalt hatte, das die Historie des Cafés zeigt.

HanseMerkur Preis für Kinderschutz verliehen

Eine Initiative, die Frauen eine Stimme gibt, ihnen den Rücken stärkt und ihnen hilft, sich durchzusetzen – das gefällt der Starköchin und Unternehmerin Cornelia Poletto. Und so freute sich die Schirmherrin des HanseMerkur Preises für Kinderschutz, der diese Woche im Curio-Haus verliehen wurde, besonders darüber, dass der Frankfurter Verein „Frauen in Bewegung Kampfkunst und Bewegung e. V.“ Hauptpreisträger wurde. „Ich bin selbst Mutter einer Tochter und weiß, was für einen Unterschied Empowerment machen kann“, sagte Poletto.

Drei weitere Auszeichnungen gingen an den DRK-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern, Juuuport e. V. in Hannover und das Hamburger Werner Otto Institut. Moderiert wurde der Kinderschutzpreis von Sat-1-Moderatorin Marlene Lufen. Heinz Hilgers, Präsident des Kinderschutzbundes und Jury-Mitglied des Wettbewerbs, hielt die Laudationes. „Indem wir unsere Kinder stärken und schützen, formen wir eine starke und sichere Gesellschaft.

Dazu tragen die Preisträger aktiv bei, und dafür möchten wir sie heute ehren“, fasste Eberhard Sautter, Vorstandsvorsitzender der HanseMerkur -Versicherungsgruppe, den Sinn der Veranstaltung, an der auch HSV-Präsident Marcell Jansen, Jury-Mitglied Eva Luise Köhler und Deniz Celik (Vizepräsident der Hamburgischen Bürgerschaft) teilnahmen, zusammen. Mehr zum Preis auf der Seite „Von Mensch zu Mensch“.

Media Night der CDU-Bürgerschaftsfraktion

Auf der Media Night der CDU-Bürgerschaftsfraktion in der Perle im Kontorhausviertel stand der Austausch zwischen Bürgerschaftsabgeordneten und Journalisten im Vordergrund. Fraktionschef Dennis Thering betonte, wie „wichtig die Pressefreiheit ist, auch wenn es durchaus Kritik an der eigenen Arbeit gebe“.

Mit dabei waren Landesgeschäftsführer Florian Weigel, der wirtschaftspolitische Sprecher Götz Wiese und die bildungspolitische Sprecherin Birgit Stöver sowie die ukrainische Generalkonsulin Iryna Tybinka .

Kinderschutzpreis Heldenherz verliehen

Die Hamburger Stiftung Mittagskinder hat im Hotel Vier Jahreszeiten ihren Kinderschutzpreis Heldenherz verliehen. Eine der Laudatorinnen war Schauspielerin Jutta Speidel, die sich in München seit 25 Jahren um wohnungslose Kinder und ihre Mütter kümmert. Die Auszeichnung wird in vier Kategorien für journalistische Beiträge vergeben, die sich für Kinderrechte und Kinderschutz einsetzen.

Die Moderation übernahm Harriet von Waldenfels, musikalisch begleitete Pianist Felix Reuter die Veranstaltung. Unter den Gästen, die Stiftungsgründerin Susann Grünwald begrüßen durfte, waren Moderatorin Sabrina Staubitz, Marion Fedder und Modedesignerin Ella Deck.

Buchvorstellung im Blockbräu

Wenn ein Restaurantprofi wie Christian Rach einem erfahrenen Gastronomen und Hotelier wie Eugen Block unkonventionelle Fragen stellt, ebenso freundlich wie hartnäckig, ist erstklassige Unterhaltung garantiert. So wie im Blockbräu an den Landungsbrücken. Mehr als 250 Gäste waren dabei, als der 82 Jahre alte Unternehmer sein neues Buch vorstellte. Nach und nach baten die Moderatoren Michael Postinett (Vorstand Block Foods AG) und Autor Jens Meyer-Odewald (Hamburger Abendblatt) Hauptpersonen des Buches auf die Bühne.

Gelungene Buchvorstellung: Christina Block, Tochter von Eugen Block, mit Bäcker Jochen Gaues
Gelungene Buchvorstellung: Christina Block, Tochter von Eugen Block, mit Bäcker Jochen Gaues © FUNKE Foto Services | Andreas Laible

Handelskammer-Präses Norbert Aust bezeichnete Eugen Block als „Unternehmerlegende“ mit Bedeutung weit über die Hansestadt hinaus. Stephan von Bülow, Chef der Block Gruppe, äußerte sich zur aktuellen Restaurantkrise in Deutschland. Neben vielen Gastronomen, Spitzenköchen, Unternehmerkollegen saßen auch Fußballheroen wie Horst Hrubesch und Harry Bähre an den Biertischen.

Jansen zählt zu den 15 Persönlichkeiten, die sich mit beantworteten Fragebogen am Buch beteiligten. Auch Finanzminister Christian Lindner, Bürgermeister Peter Tschentscher, seine Stellvertreterin Katharina Fegebank, der langjährige Bürgermeister Ole von Beust, Boxchampion Wladimir Klitschko und der inzwischen verstorbene Uwe Seeler machten mit.