Hamburg. Die Hansestadt habe die höchste Wohnungslosenquote unter deutschen Großstädten. Das fordert die Diakonie Hamburg.

Hamburg ist laut Diakonie Hamburg die „Hauptstadt der Wohnungslosigkeit“. Mit 1021 Wohnungslosen pro 100.000 Einwohnern habe die Hansestadt die höchste Wohnungslosenquote unter deutschen Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern, teilte die Diakonie zum Tag der Wohnungslosen am 11. September mit.

Landespastor Dirk Ahrens, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Hamburg, forderte „einen Aktionsplan und einen Neubeginn zur Bekämpfung der Wohnungslosigkeit“.

Hamburg ist "Hauptstadt der Wohnungslosigkeit"

„Fast 19.000 Menschen sind in Hamburg wohnungslos. Das ist ein trauriger Rekord“, sagte Ahrens. Um das Ziel der Bundesregierung, die Obdach- und Wohnungslosigkeit bis 2030 zu überwinden, auch in der Hansestadt zu erreichen, bedürfe es „mutiger Entschlossenheit“, so der Landespastor. Laut Ahrens sei insbesondere die Wohnungspolitik neu aufzustellen.

Die Diakonie Hamburg verwies in diesem Zusammenhang auf ein gemeinsam mit anderen Wohlfahrtsverbänden im April veröffentlichtes Eckpunkte-Papier. Die Verfasser forderten darin unter anderem eine Erhöhung des Anteils des sozialen Wohnungsbaus auf mindestens 50 Prozent.

Diakonie Hamburg fordert mehr sozialen Wohnungsbau

Die von der Diakonie genannten Zahlen basierten auf der ersten Statistik zu untergebrachten Wohnungslosen des Statistischen Bundesamtes, hieß es. Dieses hatte für die Statistik Menschen erfasst, die zum Stichtag 31. Januar 2022 in Räumen oder Übernachtungsgelegenheiten lebten, die ihnen von Gemeinden oder mit Kostenerstattung durch andere Träger von Sozialleistungen zur Verfügung gestellt wurden.

Nicht erfasst wurden Personen, die bei Freunden, Familien oder Bekannten unterkommen, und Obdachlose, die auf der Straße leben. Fälle von Flüchtlingen flossen nur ein, wenn sie einen positiven Asylbescheid hatten und durch das Wohnungsnotfallhilfesystem untergebracht waren.