Hamburg. Wer nicht am Elbstrand liegen oder Eis an der Alster essen möchte, der findet unter diesen zehn Aktivtipps garantiert das Richtige.
In Hamburg kann man prima Radfahren, Spazierengehen, das Kino besuchen oder mal ein Konzert anhören. Doch wenn es mal etwas Besonderes sein soll, das einem womöglich sogar den ultimativen Kick gibt? Auch dann bietet Hamburg eine Menge. Hier kommen zehn Vorschläge aus der Redaktion.
BAGGERN
Wer das Kind in der erwachsenen Frau oder im Mann beglücken will, kann sich im Stadtteil Veddel lustvoll austoben: Auf einer riesigen Brachfläche unweit der Elbbrücken darf Schutt zusammengekarrt oder mit der Megaschaufel an gewaltigen Sandbergen geknabbert werden. Diverse Hydraulik-Bagger, von mini bis zum monströsen 24-Tonner, können im Viertelstundentakt gemietet werden. Sicherheitschecks und fachkundige Einweisungen gehören dazu. Je nach Format bewegen sich die Tarife zwischen 24 Euro für 15 Minuten bis 120 Euro für eine Stunde. Geöffnet ist sonnabends und sonntags von zehn bis 16 Uhr.
Hovestr. 31– 33, Buchungen telefonisch unter 890 58 51 00, www.wiwa-baggerplatz.de
HEIßLUFTBALLON FAHREN
Das Abenteuer beginnt schon vor dem eigentlichen Ereignis. Bevor der Ballon abhebt, müssen alle Abenteuerlustigen fleißig mit anpacken, um dafür zu sorgen, dass sich die Ballonhülle in voller Pracht entfaltet. Danach heißt es nur noch: einsteigen und genießen. Aus 300 Metern Höhe blickt man fasziniert auf die Stadt und die Logistik des Hafens. Wer in Physik nicht aufgepasst hat, so wie dieser Autor, der lässt sich sogar dafür begeistern, dass einzig und allein der Wind die Flugrichtung bestimmt. Nach knapp zwei Stunden landet man im Hamburger Umland auf einem zuvor nicht bekannten Feld – und muss die soeben gewonnenen Eindrücke erst einmal verarbeiten. Ein oft benutzter Startplatz findet sich beim Volksparkstadion.
Eine Ballonfahrt über Hamburg bietet zum Beispiel aeroballooning.de an, sie kostet 220 Euro pro Person. Dort sind aktuell freie Termine verfügbar. Bei ballonfahrt.de sind erst 2023 Termine frei, dort kostet es 225 Euro pro Ticket.
SLEEPEROO WILHELMSBURG
Wer denkt, schon alles erlebt zu haben, der sollte dringend eine Nacht in einem Sleeperoo verbringen. Gemütlich und kuschelig lassen sich nachts über den Dächern Wilhelmsburgs in trauter Zweisamkeit die Sterne beobachten. Ein einzigartiges Erlebnis, das mit Wein und Popcorn aus einer bereitgestellten Snackbox abgerundet wird. Morgens, etwas früher als sonst, wirkt das Vogelgezwitscher wie ein Wecker, an den man sich gewöhnen könnte, wenn nicht schon das nächste Highlight auf einen warten würde: der Blick bei Sonnenaufgang auf die Hamburger Skyline – von der Köhlbrandbrücke über den Michel bis zum Fernsehturm. Und das alles in einem kleinen, aber feinen Schlafwürfel, in den gerade mal ein kleines Bett hineinpasst.
Eine Nacht in der Sleeperoo-Zeltbox auf dem Bunker Wilhelmsburg kostet ab 180 Euro, es gibt auch andere Standorte, www.sleeperoo.de
RUNDFLUG
Wer sich nicht in einen Heißluftballon traut, kann es mit einem „normalen“ Rundflug über Hamburg versuchen. Diese gibt es in kleinen Flugzeugen oder in Hubschraubern. Fast jeder hat schon einmal aus einem Passagierflugzeug heraus auf die Alster, das Volksparkstadion oder vielleicht sogar das eigene Wohnhaus in Miniaturgröße gezeigt. Wer jedoch selber bestimmen möchte, über welche Hamburger Highlights aus weitaus kürzerer Distanz und mit mehr exklusiven Blicken geflogen wird, für den ist ein Rundflug über die Hansestadt genau das Richtige. Für den besonderen Nervenkitzel sorgt der (nicht garantierte) Moment, in dem man – unter Aufsicht natürlich – den Steuerknüppel selber einmal bedienen darf, um sich zumindest für kurze Zeit seinen Kindheitstraum zu erfüllen: einmal im Leben Pilot sein.
Auf wingly.io findet man diverse Mitfluggelegenheiten, bei denen der Pilot seine Kosten mit den Passagieren teilt und „keine Gewinnerzielung“ im Sinne hat, Preise variieren nach Aufwand. Über flugschule-hamburg.de kostet ein 30-Minuten-Rundflug 89 Euro pro Person. Hubschrauberrundflüge (30 min für 249 Euro) findet man z.B. auf hubschrauberflug.de
DEM SKURRILUM ENTKOMMEN
Totenstille und komplette Dunkelheit. Schon die ersten Sekunden im Escape-Room sind Nervenkitzel pur. Schnell sind alle Sinne maximal angespannt – und das ist gut so, denn ab jetzt ist Köpfchen gefragt. Knifflige Aufgaben warten auf die Besucher des Skurrilum auf St. Pauli – äh: die Praktikanten von Geisterjäger Ernie Hudson, in dessen Auftrag man das Geheimnis der weinenden Frau lösen soll. Der Escape-Room wird von den kreativen Köpfen des Hamburger Schmidt Theaters betrieben und wurde bereits mit dem „Enthusiast Choice Award 2018“ als bester der Welt ausgezeichnet. Entsprechend fantasievoll ist die Ausstattung. Da gibt es ein Zimmer mit beweglichen Wänden, Leitern, auf denen man verschiedene Etagen überwinden muss und Grabplatten, die sich wie von Geisterhand öffnen, wenn man die Ornamente, die sie schmücken, in die richtige Position bringt. Neben Intuition ist auch die Kommunikation wichtig, um die Aufgabe als Team innerhalb einer Stunde zu lösen. Ein unvergessliches Abenteuer voll Spannung, Spaß und Rätseln.
Im Skurrilum gibt es fünf verschiedene Räume mit unterschiedlichen Aufgaben. Der Preis pro Person hängt von der Anzahler der Mitspieler ab, er liegt zwischen 32 und 36 Euro, Infos unter www.skurrilum.de. Es gibt in Hamburg eine Reihe von Escape-Rooms, zu finden z. B. über teamescape.com, opolum.com, bigbreakhamburg.com oder hidden.games
VOLLGAS AUF DER ELBE
Mit bis zu 90 Stundenkilometern schnell rasen die RIBs (Rigid Inflatable Boats) von der Elbphilharmonie bis ins Alte Land und wieder zurück. Dabei kann man auch mal pitschnass werden. Die pechschwarzen, acht Meter langen Festrumpfschlauchboote sind mit 300 PS starken Motoren ausgerüstet. Die Schlauchboote sind für den Offshore-Einsatz konzipiert und werden von den Navy S.E.A.L.s, einer US-Spezialeinheit, und den radikalen Umweltschützern von Sea Shepherd für ihre Aktionen auf offener See eingesetzt. Auf diesen jeweils 100.000 Euro teuren und für mehr als zehn Passagiere umgebauten Booten können Fahrgäste 90 Minuten lang im Geschwindigkeitsrausch verbringen, manchmal auch kreischend. Die Basis von RIB-Piraten befindet sich im City-Sportboothafen (U-Bahn Baumwall). An dieser Stelle war früher ein Wasserflugzeug für Rundflüge stationiert. Während der Werktage nutzen vor allem Firmen das Angebot, an den Wochenenden verstärkt Touristen. Zwei von drei Passagieren sind männlich. Preise: Die Karte kostet 99 Euro pro Person. Dafür wird eine Eventdauer von insgesamt 90 Minuten geboten mit einer reinen Fahrtzeit zwischen 70 bis 75 Minuten und etwa 50 zurückgelegten Kilometern.
Vorsetzen (City Sporthafen), Tel. mobil 0172/ 27 14 004, Büro 507 191 91, rib-piraten.de, E-Mail: info@rib-piraten.de Für Terminabsprachen: Montag–Freitag, 10–18 Uhr.
AB IN DIE UNTERWELT
Schon mal im alten Bunker unter dem Hauptbahnhof gewesen oder durch den Schellfischtunnel gelaufen, der Altona mit dem Elbufer verbindet? Beides sind recht gespenstische Touren, die man mit dem Hamburger Unterwelten e.V. unternehmen kann. Der Verein beschäftigt sich mit der Erforschung und Dokumentation der Geschichte des unterirdischen Städtebaus der Stadt und bietet verschiedenen Touren an.
Mehr Infos unter hamburgerunterwelten.de
50-KILOMETER-NACHTMARSCH
Wann sind Sie eigentlich zuletzt mal nachts durch Hamburg gewandert, also natürlich freiwillig und nicht, weil der letzte Bus gerade weg war? Wie bitte? Noch nie? Dann wäre jetzt die Chance, das Abenteuer nachzuholen. Diesen Sonnabend (13. August) können wanderlustige Hamburgerinnen und Hamburger durch ihre eigene Stadt wandern – und das 50 Kilometer lang. „Megamarsch“ nennt sich das Format der Veranstalter, Startpunkt ist um 18 Uhr der Elbpark Entenwerder. Von dort geht es in 250 Teilnehmer großen Gruppen auf einem Rundkurs um Rothenburgsort herum sowie nach Wandsbek und Barmbek-Nord, am Öjendorfer See und der Elbinsel Kaltehofe entlang.
Die Tickets ab 59,95 Euro sind noch bis Sonnabendmittag über www.megamarsch.de erhältlich
KARTRUNDFAHRT
Schon mal wie einst Ralf und Michael Schumacher vor dem Beginn ihrer Formel-1-Karriere in einem Kart gesessen? Diese offenen Knatterkisten fährt man mit Helm – und meistens auf einer Kartbahn. Allerdings gibt es auch Touren durch die Stadt, die man in einer Kart-Gruppe auf neue Weise kennenlernt. Bei Heisetouristik ist eine dreistündige Panorama-Tour mit Überquerung der Köhlbrandbrücke buchbar – bekanntlich ist ja allein diese Strecke für manchen schon der reinste Nervenkitzel, wenn er am Steuer sitzt. Nach einer Einweisung, dem Zuteilen und Anpassen der Karts geht es los. Per Funk sind alle Teilnehmer miteinander verbunden. Bei jeder Tour ist ein Begleitfahrzeug dabei.
Eine 3-Stunden-Tour kostet ab 95 Euro pro Person, www.heisetouristik.com, Tel. 04105/ 667 84 77
FALLSCHIRMSPRINGEN
Nicht direkt in Hamburg, aber zum Beispiel nahe Itzehoe kann man sich aus dem Flugzeug stürzen, ohne gleich ums Leben zu kommen. Gesprungen wird im Tandem aus 3000 bis 4000 Metern Höhe, sodass der freie Fall etwa 25 bis 50 Sekunden dauert. Der ganze Sprung mit Vor- und Nachbereitung dauert etwa vier Stunden.
Tandemsprünge im Hamburger Umland sind buchbar zum Beispiel über www.jochen-schweizer.de,.Preis: 220 Euro