Hamburg. Ob auf dem Kiez, in der Heide oder dem Flughafen. Erwachsene und Kinder haben die kommenden sommerlichen Tagen viele Möglichkeiten.
Das Wochenende verspricht sommerlich zu werden, aber nicht zu heiß, ab Montag wird es wohl etwas Regen geben. Wer Ausflüge plant, hat allerlei Möglichkeiten: Es könnte auf den Kiez gehen, zum Flughafen, in die Heide, nach Molfsee, zum Kiekeberg oder ins Archäologische Museum.
Ausflüge zum Spielbudenfestival
Es sollen die Top-Künstlerinnen und -Künstler der weltweiten Straßenkunstszene dabei sein, wenn an diesem Wochenende an der Reeperbahn das 2. internationale Spielbudenfestival steigt – das zumindest versprechen die Veranstalter um Corny Littmanns Stiftung. Straßentheater auf dem Spielbudenplatz hat eine lange Tradition: Schon 1795 wurden die ersten hölzernen Buden aufgestellt, in denen unter anderem Marionetten-Theater und Seiltänzer Aufführungen darboten.
Diese Buden gaben dem Platz seinen Namen, der sich nun erneut in ein riesiges Freilufttheater verwandeln soll. Auf mehreren „Spielplätzen“ können die Zuschauer ein bunt gemischtes Programm erleben, mit rund 15 Künstlern aus den Bereichen Artistik, Zauberei, Comedy, Musik und Kuriositäten. Die Geschwister Weisheit präsentieren eine Hochseilshow, die größte in Europa (Sa, 21 Uhr). Sie wollen quer über den Spielbudenplatz ein Seil in atemberaubender Höhe spannen und akrobatische Höchstleistungen vollführen.
Straßenkunst auf dem Kiez
Zweimannhoch, frei auf Stühlen stehend und mit beeindruckenden Pyramiden fesseln die Weisheits ihr Publikum. Höhepunkt der Show soll der Augenblick sein, wenn die Gruppe mit drei Motorrädern auf Drahtseilen quer über den Spielbudenplatz fahren wird. Auch acht Gruppen aus verschiedenen Hamburger Zirkusschulen und -projekten wollen ihr Können unter Beweis stellen. Eine Familienshow mit Konrad Stöckel ist am Sonntag um 13 Uhr zu sehen. Das Festival ist kostenlos und barrierefrei.
Sa 14–23 Uhr, So 11.30–21 Uhr
Erlebnistouren am Flughafen
Mit der Herzstücke-Tour und der Na-Tour können nicht nur Hamburgerinnen und Hamburger hinter die Kulissen des Flughafens in Fuhlsbüttel gucken. So lassen sich die Vorfeldkontrolle und Gepäckförderanlage erkunden, man kann Flugzeuge und ihre Abfertigung aus nächster Nähe erleben, die Feuerwehr besichtigen oder in der Modellschau Einblicke in die Flughafen-Welt bekommen.
Hinter den Kulissen: So werden Flugzeuge geparkt
Zwei neue Touren führen Besucherinnen und Besucher an Orte, die sie vermutlich noch nie so gesehen haben: So kann man verfolgen, wie Vorfeldlotsen ankommende Flugzeuge von der Landebahn zur Parkposition leiten – und anschließend zurück zur Startbahn.
Wer bekommt welche Parkposition, und wie werden die Gates und Check-in-Schalter zugeteilt? Im Untergeschoss der Terminals lässt sich die riesige Gepäckförderanlage mit mehreren Kilometern Förderband besichtigen. Bei der Na-Tour dreht sich alles rund um Natur- und Klimaschutz. Ein Experte aus der Umweltabteilung des Airport erläutert, wie der Flughafen als erster großer Verkehrsflughafen in Deutschland CO-neutral geworden ist. Die Tour führt zu elektrisch betriebenen Flugzeug-Schleppern und Solartreppen auf dem Vorfeld, zu Bienenstöcken und insektenfreundlichen Wildblumenwiesen, die auf der größten zusammenhängenden Grünfläche Hamburgs versteckt liegen.
www.hamburg-airport.de. Nächste Feuerwehrtouren am 27. Juli und 30. Juli. Vorführungen der Modellschau Di–So um 10 und 13.30 Uhr (außer 30. Juli). Keine Anmeldung erforderlich.
Märchenwelt entdecken
Das Freilichtmuseum Kiekeberg bietet noch bis zum 21. August für Kinder ein offenes Mitmachprogramm. Jeden Tag von 10 bis 17 Uhr entdecken Familien wöchentlich wechselnde Themen: In der kommenden Woche, also vom 25. bis 29. Juli, können Kinder zum Beispiel in eine Märchenwelt eintauchen. Es geht um „Hänsel und Gretel“, „Die Bremer Stadtmusikanten“, „Rotkäppchen“ und „Fischer sin Frau“.
Ein Kamishibai-Theater spielt die Märchen auf Hochdeutsch und Plattdeutsch vor und lädt danach zum Basteln ein. Bei der digitalen Rallye testen Kinder ihr Wissen über Märchen und entdecken sie in den historischen Gebäuden und Gärten mit dem Smartphone. Ein Märchenparcours bietet – ganz analog – weitere Rätsel und Spiele rund um Märchen.
Freilichtmuseum Kiekeberg, Mo–Fr von 9 bis 18 Uhr, Sa/So 10–18 Uhr. Eintritt 9 Euro, bis 18 Jahre frei. Materialkosten können anfallen.
Abenteuer Archäologie
Wer derzeit nicht im Urlaub ist, kann mit dem Archäologischen Museum in die Vergangenheit reisen und Abenteuer erleben. Vom 26. bis 28. Juli geht es in dem Programm „Rund um die Burg – Mittelalter erleben!“ des Archäologischen Museums Hamburg an drei Tagen auf eine Zeitreise in die Welt der mittelalterlichen Burgen in Hamburg.
Die eigene Mittelaltergeschichte als Buch
Die Kinder erfahren, wie Burgen einst erbaut und verteidigt wurden. Sie lernen die Ausrüstung eines Kämpfers kennen und stellen anschließend aus Pappe einen Schild her. Am folgenden Tag geht es darum, mit welchen Spielen die Kinder auf der Burg ihre Freizeit verbrachten. Am Donnerstag haben die Kinder dann die Helden des Mittelalters im Blick: tapfere Ritter, mächtige Königinnen und gefährlichen Drachen. Sie können sich eine eigene Heldengeschichte ausdenken und mit Tinte und Feder aufschreiben. Alles wird zu einem Buch gebunden.
Für Kinder von 8 bis 12 Jahren, 9.30–14.30 Uhr. Teilnahme an einzelnen oder an allen Tagen möglich. Anmeldung erforderlich unter 040/428 71-2497. Kosten: 6 Euro pro Tag. Ort: Archäologisches Museum Hamburg, Harburger Rathausplatz 5
Spuren des Kalten Kriegs
Eine Sonderausstellung im Freilichtmuseum Molfsee befasst sich mit den Spuren, die der Kalte Krieg in Schleswig-Holstein hinterlassen hat. Kaum bemerkt von der Bevölkerung, wurden seit den 1960er-Jahren Schutzbunker, Notkrankenhäuser, Sprengschächte und Munitionslager eingerichtet. Seit 2007 verschwinden sie wieder allmählich. Am Sonntag, 24. Juli, um 11 Uhr gibt es eine Führung durch die Ausstellung.
Freilichtmuseum Molfsee, Hamburger Landstraße 97, Molfsee. 3 Euro zuzüglich Eintritt (10 Euro, erm. 8 Euro, Ki/Jug. 3 Euro)
Oldtimerzug Heide-Express
Sieben Wochen lang lädt der Oldtimerzug des Heide-Express zum Schienenbummel ein. Die Diesellokomotive startet nach zweijähriger Corona-Pause mit ihren Waggons in Soltau und Lüneburg. Die Strecke führt von der Hansestadt über Amelinghausen und Steinbeck nach Bispingen und Soltau. Der historische Zug pendelt mittwochs vom 20. Juli bis 7. September. Gestartet wird jeweils zweimal täglich in Soltau und Lüneburg, mehrere Zwischenstopps sind geplant. Spätestens im August blüht wieder die Heide, dann ist auch die Zeit der Heidefeste.
Das bekannteste startet in Amelinghausen am 14. August. Beliebt bei Touristen ist der Wilseder Berg, mit 169 Meter der höchste Berg der norddeutschen Tiefebene. Der Totengrund ist eines der schönsten Heidetäler rund um Lüneburg. Mittendrin liegt das autofreie Heidedorf Wilsede, wo sich Wanderer und Radfahrer treffen. Auch der Heidschnuckenweg führt Wanderer durch diese besondere Landschaft.
Heide-Express: Strecke Soltau–Lüneburg, 24 Euro, Kinder 10 Euro. Informationen unter www.bispingen.de